Lieblingsnürni: Andreas Jäger
Er setzt sich für Förderstrukturen und den musikalischen Nachwuchs ein, macht dabei am liebsten selbst Musik und sagt, das Schönste daran ist das Schreiben, denn das ist „jedes Mal wie eine kleine Befreiung“: Andreas Jägers Leben ist die Musik seitdem sich der heute 35-Jährige in der neunten Klasse selbst das Gitarrespielen beibrachte und mithilfe des Internets das Nirvana Unplugged-Album nachzuspielen lernte. In diesem Jahr feiert sein Band-Projekt „Me & Reas“ mit fünf Alben und ungebrochener Spiel- und Lebensfreude zehnjähriges Jubiläum. 2015, im selben Jahr, in dem Andreas Jäger die Universität als Master in Wirtschaftsingenieurwesen absolvierte, machte das Leben einen kleinen Twist – und Jäger wurde der erste Popularmusikbeauftragter beim Bezirk Mittelfranken (POP! ROT WEISS), wo er sich seitdem mit großem Engagement für die lokale Musikszene einsetzt und nicht nur die Gepflogenheiten des Musikbusiness vermittelt, sondern Förderstrukturen ins Leben ruft wie die Mikroförderung „Starthilfe“, den „POP! Cast“ oder die Inklusionskampagne „POP FÜR ALLE“ – „Sachen, auf die ich wirklich stolz bin“, sagt Andreas Jäger, der nicht nur Musiker mit Leib und Seele ist, sondern auch in seinen Beruf „emotional sehr involviert.“
1. Typisch fränkisch: hier zeigt sich die Stadt von ihrer Nürnbergerischsten Seite:
Puh, für viele ist Nürnberg ja Burg, Bratwurst und Christkindlsmarkt. Für mich persönlich ist Nürnberg Kultur und da natürlich eher die Nacht-, Pop- und Subkultur. Meine erste WG in Nürnberg befand sich direkt neben der Mono-Bar, mein Stammclub ist der Club Stereo. Dementsprechend ist Nürnberg für mich die Klaragasse und die ganzen wundervollen Menschen, die sie zu diesem speziellen Abschnitt Nürnbergs machen und trotzdem dabei das wundervoll fränkische Understatement in Perfektion präsentieren.
2. Kleine Pause oder große Auszeit: meinen Ruheort in Nürnberg finde ich hier:
Meine zweite WG war dann in der Maximilianstraße, direkt an der Theodor-Heuss-Brücke. Spätestens seit damals ist der Pegnitzgrund zu einem Auszeitsort gewachsen. Einen wirklichen Ruheort muss ich vermutlich erst noch finden. Aber das ist ein viel zu weites Feld.
3. Einen Tag lang Tourist in der eigenen Stadt sein? Dann mache ich in Nürnberg folgendes:
Das ist tatsächlich relativ spannend. Ich war erst vor einigen Jahren zum ersten Mal IN der Burg und nicht nur faul am Wanderer rumgelungert. Vielleicht gerade weil das halt so ein Touri-Ding ist. Dabei kann ich mich sogar tatsächlich für sowas begeistern. Als nächstes werden es daher also die Felsengänge. Immer wieder kann ich ins Germanische Nationalmuseum. Da hat uns mal unsere Kulturreferentin Frau Dr. Kluxen eine Führung gegeben. Seitdem bin ich Fan - vom Museum und Führungen. Immer wieder sollte man ins Dokuzentrum.
4. Nürnberg hat viel Geschichte – aber an diesem Ort hat die Stadt für mich Zukunft:
Ich bin Z-Bau Fan, weil dort so viel Verschiedenes und Gutes zusammenkommt bzw. allein räumlich gesehen zusammenkommen kann. Ich schätze die Arbeit, die dort geleistet wird sehr, habe als Kooperationspartner mit POP! ROT WEISS viele schöne Projekt mit begleiten dürfen und bin auch privat als Gast gerne dort. Es ist gut und wichtig, dass es solche Orte und Freiräume gibt. Außerdem freue ich mich, dass das Künstlerhaus bald wieder komplett bespielt werden kann. Da geht es mir ähnlich wie mit dem Z-Bau. Dort sind wir dieses Jahr beim Nürnberg.Pop Festival wieder doppelt am Start: Im Rahmen der Conference oben im Glasbau und mit unserer Bühne unten in der neuen Kulturkellerei. Träumchen!
5. Feiern kann ich in Nürnberg besonders gut hier:
Den Club Stereo und den Z-Bau hab ich bereits erwähnt und dort hatte ich auch eine Menge fantastischer Nächte. Außerdem noch im MUZ-Club, in der Desi und auf den vielen exzellenten Konzerten, die hier teilweise ein bisschen unter dem Radar stattfinden. Zu Unrecht!
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