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Apostile

Die Partykolumne - Resümee

Mir wird gern einmal unterstellt, ich würde diese Zeilen hier mit nichts als blühender Fantasie füllen, was man schon allein daran erkenne, dass man nie erfahre, wie bestimmte Dinge weiter- oder zu Ende gegangen sind. Ich hab mir gedacht, das können wir ja zum Jahresabschluss einmal ändern. Also: Ich lebe immer noch und finde, man sollte mehr über Verdauung sprechen. Es gibt mittlerweile sogar Klosteine mit Granatapfelduft, dafür immer noch kein Bärlauchdeo. Jeden einzelnen Morgen und Winter ärgere ich mich über meine praktische Kurzhaarfrisur, zum Wachsen lassen reichts dann aber trotzdem nicht, dafür ist jetzt aus der Mützen- eine Stirnbandthematik geworden. Hübsch übers Weihnachten habe ich mir einen Mordsinfekt eingefangen, aber wohl doch keine Superkräfte, nieste und hustete es doch in den mir umliegenden Wohnungen ganz ohne mein Zutun schon vorher herum. Der Rokoko hat immer noch nicht in die Damenmode zurückgefunden, weswegen ältere Damen jetzt aufblasbare Sitzpolster besitzen. Ob ich in Wahrheit multipel oder geklont bin, hab ich noch nicht herausfinden können, entsprechend würd ich euch bitten, dass ihr mal eine von den anderen fragt und mir dann erzählt, was sie gesagt haben. Im Zuge dessen bitte auch gerne weiter schönes Grüßen üben. Auf dem Volksfest halt ich immer noch am liebsten Abstand und die Jacken; die Nahtoderfahrung in der Schwerelosigkeitstonne hat daran nicht unbedingt was geändert. Für die Geranien hab ich mich oft verhämen lassen müssen, dafür hab ich jetzt immer noch Sommer am Balkon. Ich hab oft versucht, mit der „einfach losschreiben“-Methode das Sofa zu befüllen, was meistens in Heulkrämpfen und dröhnenden Kopfschmerzen geendet hat; lieber wird die Wohnung sauber. Bislang kam es zu keinem neuen Einsatz der Tiernotrettung; möglicherweise liegt der Grund in der Einsicht, dass Kois einfach nicht für fränkische Gartenteiche gemacht sind. Der Motorradscheinneuerwerb wurde von Hitze torpediert und fürs kommende Frühjahr geplant, Stress hab ich insofern nicht als das Pubertier das nicht-verdiente Geld lieber in Frisörbesuche investiert. Ende Juli dacht ich, heißer kann’s nicht werden … Den Rest kennt ihr. Der Hinterhofflohmarkttag war prima, allerdings auch recht intim; am Ende haben wir uns gegenseitig unsere Sachen geschenkt und eine Hinterhofprivatparty veranstaltet. Der Opa macht jetzt für immer Nickerchen. Die Großfamilienreise brachte sowohl Freude als auch meine unverhoffte Premiere als Poetry-Slammer; mehr dazu im neuen Jahr. Dank euch konnte ich drei Hermanns ansetzen, dank mir drei ermorden. Jetzt Besinnungspause und groß eingestiegen ins Avocadokernaufzuchtgewerbe; nächstes Projekt: Bonsaiansaat. Ein Blaulicht hab ich nicht gefunden, aber ich lass jetzt einfach immer das Auto mit Warnblinker vorm Haus stehen und spare mir so auch noch die lästige Parkplatzsuche. Die Lösung war B) … Ihr Lieben und Liebenden, jetzt überstehen wir noch die meistüberschätzte Nacht des Jahres mit ihrem reichhaltigen Aktivitäten- und Fernsehprogramm, richten dann unser Krönchen wieder anstatt uns weiter zugrunde und schauen nicht mehr zurück, sondern nach vorne in ein neues Jahre voller Erlebnissen und Erkenntnissen und Wunderlichkeiten und Wunderbarkeiten. Ich freu mich, wenn wir’s wieder zusammen durchlaufen. Ab mit euch in ein schönes Wochenende und vor allem einen vergnügten Rutsch in ein vergnügliches neues Jahr!