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Paradies für Aussteiger

Urlaub in einem Tempel mitten im mallorquinischen Mandelhain: Willkommen in John Pawsons Villa „Els Comellars“.

Wohnen in einem Haus von John Pawson? Klingt unerreichbarer, als es tatsächlich ist; die Eigentümer des „Els Comellars" auf Mallorca, ein deutsches Kunsthändler-Ehepaar, erweisen sich nämlich als extrem gastfreundlich und lassen architekturbegeisterte Feriengäste gern an ihrem Ferienhaus teilhaben. „Es ist ein Geschenk, wenn man dieses Objekt und seine schlichte Schönheit erleben darf", schrieb eine begeisterte Urlauberin ins Gästebuch.

Gebaut hatten John Pawson und Claudio Silvestrin die schlichte Schönheit in Santanyí im Südosten der Insel bereits in den 1980er-Jahren. Zwischen Mandelbäumen und mediterranem Minimalismus können sich bis zu neun Gäste heimisch fühlen. Über einen 106 Meter langen terrassierten Steinweg gelangt man durch den geometrisch angelegten Garten in den Innenhof des strengen Kubus', der von außen einem archaischen Tempel gleicht.

Im Haus selbst setzten Pawson und Silvestrin auf betörende Stille und eine eindrucksvolle Lichtführung: Durch Mauereinschnitte, Fugen und Schlitze dringt die Sonne herein und taucht die Räume in die Farben des Landes - von leuchtendem Weiß über sattes Orange bis zu einem warmen Rotbraun. Fehlt nur noch das charakteristische Blau des Meeres - das aber findet man, changierend in strahlendes Türkis, auf der Rückseite der Villa: Dort ragt ein langgestreckter Pool weit in den angrenzenden Mandelhain. Übrigens: Ganz Kurzentschlossene könnten es sogar noch rechtzeitig zur Mandelblüte schaffen.

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