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Die neue "Datenschutzgrundverordnung" ( DSGVO) soll den Nutzerschutz in Europa stärken. Am 25. Mai tritt sie in Kraft. Sie ist 88 Seiten lang und enthält zahlreiche EU-Verordnungen zum konkreten Schutz von Personen und ihren Daten, ebenso zum freien Datenverkehr.
Die neuen Regelungen sollen vor allem für mehr Transparenz sorgen. Momentan sorgen sie vor allem für einen Berg Arbeit, nicht nur bei den großen Unternehmen, wie Facebook oder Amazon. Auch Blogger müssen sich damit auseinandersetzen.
Eine dieser Bloggerinnen ist Anne-Katrin Hutschenreuter aus Leipzig. Sie bloggt auf ihrer Website annabelle-sagt.de über Lifestyle aus Leipzig. Da fallen nicht viele Daten an, könnte man meinen. Doch auch Anne investiert viel Arbeit in die Umsetzung der neuen Verordnung. Schon mehrere Tage kümmert sie sich um die Umsetzung, immer wenn sie Zeit dafür hat. Sie hat sich Checklisten besorgt, die sie abarbeitet, da ist hier eine Kleinigkeit und dort eine Einstellung zu korrigieren, dann noch einen Text für die Cookie-Abfrage einarbeiten.
Anne muss für ihren Blog zum Beispiel genau nachvollziehen können, wo die Daten der Nutzer hingehen, die erhoben werden. Wenn sie zum Beispiel von Google mit dem Dienst Analytics die Seitenbesucher zählen lässt, dann muss sie wissen, welche Daten Google da erhebt, wohin sie geschickt werden und vor allem: Wie man sie im Zweifel auch löschen lassen kann. Ein Datenschutzbeauftragter muss benannt werden, Verträge über die Verarbeitung von Daten müssen geschlossen werden und vieles mehr. So wie Anne geht es gerade vielen Selbstständigen, Kleinunternehmern und Mittelständlern. Sie arbeiten unter Hochdruck an der Umsetzung der neuen Richtlinien.
Umfragen von Technik- und Handelsverbänden ergaben, dass sich viele Unternehmer mit der neuen Verordnung überfordert fühlen. Im April waren es gerade mal 13 Prozent der Kleinfirmen und Mittelständler, die sich technisch und juristisch auf der sicheren Seite wähnten. Für die Nutzer bedeutet das hingegen mehr Rechte, mehr Transparenz, was mit den Daten geschieht. Und endlich das Recht, große, internationale Plattformen auch vor deutsche Gerichte zu bringen.
Transparenz ist vielleicht sogar die größte Errungenschaft der neuen Datenschutzgrundverordnung. Denn bisher - das haben zahlreiche Skandale gezeigt - war oft undurchsichtig, wer wie an welche Daten kommt. Für Nutzer ist die neue Datenschutzgrundverordnung ein Triumph. Für jeden, der eine Website hat allerdings einer mit einem leichten Nachgeschmack. Vieles ist rechtlich einfach noch nicht abschließend geklärt. Nur ein Beispiel: Was passiert, wenn man ein Foto von einer Menschenmenge schießt? Muss man die Einwilligung eines jeden einzelnen einholen, oder nicht? Viele Seitenbetreiber fürchten deswegen eine neue Abmahnwelle. Ein Ansporn, die neue DSGVO auch wirklich umzusetzen:
Dieses Thema im Programm: MDR KULTUR - Das Radio | 22. Mai 2018 | 08:10 Uhr
Zuletzt aktualisiert: 22. Mai 2018, 12:24 Uhr