Angefangen hat alles vor drei Jahren in Marokko: Dort war der Labelbetreiber von Jakarta Records (Suff Daddy, Robot Koch, Looptroop Rockers) Jannis Stürtz unterwegs und entdeckte in staubigen Plattenkisten auf Basaren und in versteckten Vinyl-Stores Soundperlen des nordafrikanischen Maghrebland. Funk, Soul, Psychedelic und andere Produktionen des 20. Jahrhunderts aus dem arabischen Raum tat er dabei auf, packte die Tüten voll und bastelte, wieder in Deutschland angekommen, einen ersten Mix daraus. Das Feedback war so gut, dass er entschloss, ein Sublabel zu gründen: Habibi Funk. Seitdem werden alte Alben unbekannter Künstler wieder veröffentlicht und der Gig-Kalender von Jannis ist vollgepackt. Das Besondere: Vor allem in den arabischen Ländern selbst erfahren seine Selektion und DJ-Skills eine große Nachfrage. Die Geschichte beweist: Gerade durch Musik kann unsere so zerrüttete Welt wieder klein und freundlich werden. Im Interview mit Das Filter spricht Jannis Stürtz über Islamophobie, den Charme von 7-Inches und seine poparchäologische Pionierarbeit.
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