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Dovizioso gibt zu: "Musste für Q2-Einzug wirklich hart pushen"

Auch am Qualifying-Tag bleiben die Werksducatis in Termas de Rio Hondo hinter den Erwartungen, trotzdem glaubt Andrea Dovizioso "mindestens" an Podestchance

(Motorsport-Total.com) - Nach einem schwachen ersten Trainingstag in Termas de Rio suchten die Werksducatis auch im Qualifying zum Großen Preis von Argentinien nach ihrer Form. Sowohl Andrea Dovizioso und Jorge Lorenzo als auch Pramac-Pilot Danilo Petrucci, die alle die aktuelle GP18 fahren, verpassten erst den direkten Q2-Einzug, weil es im dritten Training nass war. Schließlich schaffte es nur einer von ihnen in die Top 10.

Andrea Dovizioso kam im Qualifying nicht über Startplatz acht hinaus

Allerdings kam auch Dovizioso nicht über Rang acht hinaus. Und das, während Jack Miller mit dem Vorjahresmotorrad und dank einer mutigen Taktik sensationell zur Pole-Position stürmte. Am Ende fehlten "Desmo Dovi" satte 1,094 Sekunden auf die Bestzeit von Miller, der auf Slicks unterwegs war, während Dovizioso Regenreifen aufgezogen hatte.

Für ihn seien Slicks aber keine Option gewesen. "Ich denke, dass hat man auch bei Marc (Marquez; Anm. d. R.) gesehen", erklärt der Ducati-Pilot mit Blick auf seinen WM-Rivalen, der das Qualifying als Sechster beendete, nachdem er einen Versuch auf Slicks abgebrochen hatte. "Es war sehr am Limit. Jack hat bereits in der Moto3 gezeigt, dass er ein gutes Gefühl für das Limit und den Grip hat, er ist wirklich gut darin - besonders bei solchen Bedingungen."

Dovizioso fehlen in Q2 frische Reifen

Denn im Qualifying trocknete die Ideallinie auf der Strecke immer mehr ab, einige Kurven waren aber noch gefährlich nass. Miller meistere diese Mischverhältnisse am besten. "Ich bin mir nicht sicher, aber ich glaube, er arbeitet viel mit der Hinterradbremse in seinem Stil, und das hilft dir bei diesen Bedingungen, das Limit zu spüren und die Slicks auf nasser Fahrbahn zu managen."

Dovizioso gelang dies am Samstag nicht. Auch auf die Konkurrenz mit gleicher Bereifung fehlte dem Italiener einiges. Zwar konnte er sich in Q1 als Zweitschnellster durchsetzen, gab aber zu: "Ich musste wirklich hart pushen, um es in Q2 zu schaffen. Es gab viele schnelle Fahrer. Zudem ist es oft schwierig, das Q1 zu überstehen und dann in Q2 noch ein wirklich gute Rundenzeit zu fahren. Es ist jedes Mal stressig, in Q1 zu sein."

Für Dovizioso hatte es auch den Nachteil, dass es ihm ähnlich ging wie Aprilia-Pilot Aleix Espargaro, der im ersten Qualifying Schnellster war: Beide mussten in der zweiten Session auf gebrauchte Reifen zurückgreifen, weil die neuen bereits für Q2 herhalten mussten. "Deshalb freue ich mich auch über die dritte Reihe, erst recht nach gestern", so Dovizioso.

Lorenzo kommt ohne Aero-Hilfen nicht zurecht

Für den Sonntag zeigt sich der WM-Leader selbstbewusst: "Wenn das Rennen nass werden sollte, glaube ich, dass wir konkurrenzfähig sind. Auch bei Bedingungen wie heute Nachmittag ist unser Tempo gut. Im Rennen können wir mindestens um das Podium kämpfen." Im Trockenen gebe es allerdings noch ein paar Fragezeichen, räumt er ein, glaubt aber, dass das Motorrad nicht nur im Nassen, sondern auch auf trockener Piste nun besser funktionieren wird.

Jorge Lorenzo hofft am Sonntag in Argentinien auf ein Regenrennen

Ducati-Teamkollege Lorenzo schätzt seine Chancen für den Fall, dass es trocken bleibt, demgegenüber eher schlecht ein. "Je mehr Wasser, desto besser für mich", sagt der Spanier. Und tatsächlich zeigte er im nassen vierten Freien Training am Samstag mit einem guten vierten Platz auf. Mit seiner Gesamtperformance ist er aber alles andere als zufrieden.

"Ich brauche einfach mehr Stabilität auf dem Bike, sodass ich mehr Selbstvertrauen habe, so früh wie möglich das Gas aufmachen und selbstbewusst in die Kurven gehen kann", erklärt Lorenzo. Im Moment hindere ihn eine Kombination verschiedene Dinge daran, genau das zu tun: "Ich kann die Winglets nicht nutzen. Zudem haben wir hier mit dem neuen Motorrad mehr Probleme als mit dem alten. Ich kann nicht fahren wie in zum Beispiel in Sepang."

Petrucci setzt in Q1 auf falsches Set-up

Um das zu ändern, müsse Ducati vor allem an der Elektronik arbeiten, "um herauszufinden, was der beste Weg für mich ist", sagt Lorenzo. "Und natürlich muss ich die Winglets wieder nutzen können." Im Moment sei neue Variante der Aero-Verkleidung noch nicht ausgereift genug, um ihm jenes positive Gefühl zu verschaffen, das er mit dem Vorjahresmodell hatte.

Weder er noch Dovizioso und auch nicht Petrucci nutzten die neuen Flügel deshalb bisher. Letzterer schloss das Qualifying auf einem enttäuschenden 18. Platz ab. Seine Erklärung: "Ich wählte ein Regen-Set-up für Q1, aber die Strecke trocknete ab. Mein Gefühl mit dem Vorderrad war daher schwierig, es blockierte ständig. Ich konnte den Speed so nicht mit in die Kurve nehmen. Daher war die Rundenzeit letztlich auch nicht so gut."

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