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Hamburgs Cricket-Ladys: Elf Frauen müsst ihr sein

In vielen Staaten des Commonwealth ist es Nationalsport. Beliebter als Fußball. Cricket. In Hamburg aber kämpfen die Bundesliga-Frauen des THCC Spieltag für Spieltag darum, genügend Spielerinnen an den Start zu bekommen. Die MOPO hat die Cricket-Ladys besucht.

Vier Jahre ist es her, dass sich Verena Dörtelmann verliebt hat. Verliebt in den Sport, bei dem sich alles um das Duell zwischen dem Werfer (Bowler) und dem Schlagmann (Batsman) dreht. In den Sport, der die Menschen im Commonwealth aufgrund der langen Spieldauer manchmal tagelang fesselt, der als einziger Sport der Erde - typisch Britisch - festgelegte Teepausen in seinem Regelwerk hat. Während eines Auslandsaufenthaltes in Neuseeland hatte Dörtelmann Cricket kennengelernt. Nun ist sie eine der Pionierinnen des Sports in Hamburg.

Seit 2014 gibt es die Frauen-Mannschaft des THCC, die sich regelmäßig in Groß Flottbek zum Training trifft - im Winter in der Halle, ab April wieder auf dem Feld. Elf Frauen zählt Trainer Moritz Hagenmeyer, der am Rande beobachtet, korrigiert und motiviert, zu seinem Team. „Mit ein bisschen Talent kann wirklich jeder Cricket erlernen", sagt er. „Ich war früher oft in England und da lief Cricket im Fernsehen rauf und runter."

Der Sport sei „spaßig, vielseitig und untypisch", erklärt Schlagfrau Dörtelmann ihre Liebe zum Cricket, die die 23-Jährige aber nicht so oft wie gewünscht ausleben kann. Um zu den Bundesliga-Spielen anzutreten, müssen nämlich alle elf Cricket-Ladys des THCC anwesend sein. Das klappte im vergangenen Jahr kein einziges Mal. Mürbe macht das Dörtelmann aber keineswegs. Sie hofft auf weiteren Zulauf, eine damit gesichertere Zukunft. „Die Mädels sind toll. Es bringt einfach unfassbar viel Spaß. Mein persönliches Highlight war bis jetzt, dass ich im letzten Jahr mit der Nationalmannschaft spielen durfte", sagt die Sicherheitsmanagement-Studentin, bevor sie den Ball durch die Halle am Windmühlenweg schlägt - und strahlt.

Dörtelmann freut sich auf die Norddeutschen Hallenmeisterschaften in Bremen. Am 18. und 19. März stehen diese an. Und die Chancen, dass der THCC antritt, sind ungewöhnlich groß. „In der Halle", erklärt Dörtelmann, „müssen ja nur sieben Spielerinnen da sein."

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