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Flughafen Berlin-Tegel - Übler Geruch beim Zoll

120 Kilo ´Khat´ in Koffern geschmuggelt / Bild: ZFA-BB

JBM - Sieht aus wie Spinat, riecht übel - im Nachgang süß und bitter zugleich. So lässt sich die Kau-Droge ´Khat´ kurz und knapp beschreiben, die drei Passagiere aus Addis Abeba (Äthiopien) - mit Zwischenstopp in Doha (Katar) - am Flughafen Berlin-Tegel beim Zoll vorbeischmuggeln wollten.

Beim Öffnen der sechs Koffer fanden die Beamten keine Kleidungstücke, sondern rund 120 Kilo übel riechende Päckchen mit ´Khat´, die in Folie und Zellstoff eingewickelt waren - der ganze Kontrollraum füllte sich mit dem ekeligen Geruch.


Die drei Passagiere - im Alter von 32, 33 und 47 Jahren - wurden dem Haftrichter vorgeführt - Abnehmer der Droge haben das Nachsehen.


Den Zoll trifft nun aber auch noch eine besondere Aufgabe: Lagert man diese übel riechende Masse für ein späteres Beweiserhebungsverfahren in der Asservatenkammer ein, oder vernichtet sie?


Hintergrund.


´Kath´ - auch Kat, Qat oder Miraa genannt - ist eine in Äthiopien, dem Jemen und Somalia gängige Alltagsdroge.


Hauptanbaugebiete sind Kenia, der Jemen und Oman. Sie wird in Form von Sträuchern gezüchtet, die eine Höhe bis zu 20 Metern erreichen können.


Nach der Ernte müssen die Blätter binnen drei Tagen konsumiert werden, da sie sonst ihre Wirkung verlieren.


Die Blätter der Pflanze werden nach dem Zupfen vom Strauch entweder sofort oder getrocknet im Mund zerkaut - ein leichter Rauschzustand entsteht durch den in den Blättern enthaltenen Amphetamin-Wirkstoff ´Cathin´.


Konsumenten geraten in einen Zustand allgemeinen Wohlgefühls - der Wunsch, sich mitzuteilen, wird erhöht - Müdigkeit verschwindet und hemmt zugleich das Hungergefühl.


Dieser Zustand hält etwa zwei Stunden an und endet - nicht selten - mit einer depressiven Verstimmung.


Schlimmer noch: Ein zu hoher Konsum führt von der Müdigkeit und Benommenheit bis hin zur Vergiftung, die sich durch Magenkrämpfe und Erbrechen zeigt.

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