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Umweltsensoren sind dabei hip zu werden.

Umweltsensoren sind dabei hippe Accessoires zu werden

Journalismus der Dinge- Strategien für den Journalismus 4.0

Change is in the air. Umweltsensoren sind endlich kurz davor, hippe Accessoires zu werden. Das beweist mein Begleiter zur Freitags-Klima-Demonstration: „Flow" hängt seit zwei Wochen an einer Öse meines City-Backpacks und misst, wie gefährlich die Luft ist, die ich auf dem Weg durch die Stadt einatme. Er misst Feinstaubpartikel der gängigen Größen 2.5 und 10, Stickstoffdioxid und flüchtige organische Verbindungen, sogenannte VoC. Die Plumelabs, die Flow erfunden haben, formulieren ihre Mission: „Probleme, die du quantifizieren kannst, kannst du lösen." Weil mit den Werten kaum jemand was anfangen kann, rechnet Flow sie in die Fantasie-Einheit AQI um. Am Hamburger Steintorwall auf meinem Weg zur Global Investigative Journalism Conference waren es 63 AQI. Seit ich Flow habe, schaue ich nicht mehr auf mein Fitnessarmband. Was interessiert mich die Zahl meiner Schritte, wenn ich mit jedem Schritt nur noch mehr toxische Luft einatme? Leslie Hook und ihre Kollegen von der Financial Times haben mit Hilfe von Flow ein Stück globalen Journalismus geliefert (on.ft.com/ftair) und in Peking, Lagos, London, New York und São Paulo die Luftqualität gemessen. Sie fragen: Wie sicher ist die Luft, die wir täglich atmen? Alle fünf Korrespondenten waren bei ihrem Versuch hohen Verschmutzungswerten ausgesetzt. Am schlechtesten schnitt die Luft in Peking ab, gefolgt von London und Lagos. Die New Yorker Luft glich dagegen schon fast einem Luftkurort.

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