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Unfall: Krokodil biss Mann bei Party Arm ab

Stockholm - Es war das jährliche Sommerfest des altehrwürdigen Travellers Club in Stockholm. Dieses Mal wurde als Location für das traditionelle Krebs-Fest das Skansen-Aquarium gewählt. Die Tische standen vor den großen, gläsernen Becken mit den Krokodilen. Keine gute Wahl: Ein Krokodil biss zu, und ein alter Herr verlor einen Arm. Die Krebs-Party verlief nach typischem schwedischem Muster. Die Herren hatten sich lange weiße Lätzchen umgebunden, aßen Flusskrebse und sangen vor jedem lauten Skål ein Lied. Lars Liedegren (79) stand während des Festes auf. Nun wollte er ein Lied anstimmen! Kurz darauf kämpfte er um sein Leben. ▶︎ Gegenüber der Zeitung „Aftonbladet" berichtete er jetzt, welche dramatischen Szenen sich am Abend des 20. August abgespielt haben. „Es waren jede Menge Krebse auf dem Tisch. Ich hatte vier Stück gegessen und wollte eine Rede halten und ein Lied singen. Ich stellte mich vor das Krokodilbecken und stieg vor der Glaswand auf den Felsabsatz davor." Er stand mit dem Rücken zu den Krokodilen, beide Arme hatte er zum Festhalten hinter die Glaswand gelegt. „Ich hatte noch gar nicht mit meinem Lied begonnen, da biss mir das Krokodil schon in den linken Arm." Das Krokodil war an der Glaswand hochgesprungen und hatte zugeschnappt.

„Es war, als würden alle Lichter ausgehen. Es wurde ganz still. Nur ich schrie"

Die nächsten Minuten waren hochdramatisch. „Ich fühlte mich wie eine Gummischnur beim Tauziehen. Das Krokodil wollte mich ins Becken ziehen, meine Freunde taten alles, damit ich oben blieb." Einige Freunde zogen, andere schlugen dem Krokodil mit einem Besen auf den Kopf. Schließlich ließ das Krokodil los. Lars Liedegren war gerettet. Zum Glück waren unter den Gästen auch Ärzte und sogar ein Notarzt, die sofort professionelle Erste Hilfe leisten konnten. „Sie versuchten, die Blutungen zu stoppen, und sagten, dass ich bei ihnen bleiben soll und nicht bewusstlos werden darf. Es war wie in einem Film." Dann kam er ins Krankenhaus. Am nächsten Tag wachte er dort auf. Ohne linken Arm. Die Ärzte hatten ihn stundenlang operiert und am Ende seinen Arm amputieren müssen. Drei Wochen später konnte er das Krankenhaus verlassen. Gut geht es ihm nicht. „Ich bekomme starke Schmerzmittel. Es ist nicht einfach. Mir schmerzen die Finger, obwohl es sie gar nicht mehr gibt. Außerdem bin ich ja nicht daran gewöhnt, mich mit einem Arm anzuziehen und alles zu erledigen." Aber dann lacht er: „Alles ist gut. Eigentlich gibt es nur eines, was ich nicht mehr kann: Ich kann nicht mehr auf den Händen stehen!" Inzwischen hat er die Krokodile besucht. „Ich wollte sehen, welche Sicherheitsmaßnahmen man nun getroffen hat." Es leben mehrere Krokodile in dem inzwischen besser abgesicherten Becken. Da sie sich alle sehr ähnlich sehen, weiß keiner, welches der Täter war.

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