6 subscriptions and 4 subscribers
Article

Zugunglück Dänemark: Sturm weht Lkw von Güterzug - 6 Tote

Der zerstörte Personenzug auf der Brücke über den Großen Belt. Zur Zeit des Unglücks herrschte starker Sturm, der auch die Rettungsarbeiten behinderteFoto: REUTERS

Kopenhagen - Es ist 7.11 Uhr, als Schnellzug Nr. 210 mit 131 Fahrgästen in Odense (Dänemark) nach Kopenhagen aufbricht. Es ist so stürmisch, dass keine Autos mehr über die Brücke über dem Belt (Storebælt) fahren dürfen - Züge jedoch schon. Eine fatale Fehleinschätzung!

SECHS TOTE BEI ZUG-UNGLÜCK!

Auf dem Güterzug befanden sich Lkw mit Leergut der Carlsberg-BrauereiFoto: TIM K JENSEN/EPA-EFE/REX/Shutterstock

Der Personenzug ist 19 Minuten unterwegs, als es plötzlich knallt. „Es gab einen Riesenkrach und dann wurden die Fenster nach Innen gedrückt", sagte Fahrgast Helle Rosager (40) der dänischen Zeitung „BT". Und weiter: „Als es still war, bin ich aufgestanden und nach vorne gegangen, dabei bin ich über jemanden gestiegen, und ich glaube, der war ...." Sie beendet den Satz nicht.

Sechs Menschen sterben, 16 werden verletzt, zwei von ihnen schwer. Wie konnte es zu dieser Katastrophe kommen?

Ein entgegenkommender Frachtzug hatte Teile seiner Ladung auf der Brücke verloren. „Der Eilzug ist auf diese Güter aufgefahren", so Lars Bræmhøj, stellvertretender Polizeidirektor der Polizei Fünen. Der Güterzug der deutschen Bahn-Tochter DB Cargo transportierte Leergut der Brauerei Carlsberg.

Bo Haaning von der zuständigen Unfallkommission glaubt, dass ein leerer Lastwagen-Anhänger das Unglück ausgelöst haben könnte. Der Trailer sei im Sturm umgekippt oder heruntergeweht worden und habe den Schnellzug entweder frontal oder seitlich gerammt.

Unklar ist, warum der Zugverkehr bei den Wetterbedingungen nicht eingestellt wurde. Frühestens am Donnerstagmorgen will die Polizei nähere Auskünfte zu den Opfern geben, es werde aber noch an der Identifizierung der Toten gearbeitet.

Für die genaue Untersuchung des Unfalls sollen der Passagierzug als auch der Güterzug sollten in einen abgesperrten Bereich bei Nyborg am westlichen Ende der Brücke gebracht werden, wie die Polizei am Mittwochabend mitteilte.

Original