6 subscriptions and 4 subscribers
Article

Testament von Ikea-Gründer Ingvar Kamprad: Kinder bekommen nur die Hälfte

Ingvar Kamprad (†91) hatte das weltberühmte Möbelgeschäft im Alter von nur 17 Jahren gegründetFoto: IKEA/Merlijn Doomernik

Stockholm - Nach dem Tod des Ikea-Gründers Ingvar Kamprad (†91) im Januar dieses Jahres ging man in Schweden davon aus, dass seine Kinder - drei Söhne und eine Adoptivtochter aus erster Ehe - das Privatvermögen erben werden.

Nun gab es aber eine Überraschung bei der Testamentsverkündung: Die vier Kinder müssen sich eine Hälfte des Vermögens teilen - jedes der Kinder erhält also nur ein Achtel!

Laut der Zeitung „Dagens Nyheter" handelt es sich um ein geschätztes Vermögen von rund 40 Milliarden Euro, das in mehreren Stiftungen und Tochtergesellschaften angelegt ist.

Die vier Kinder bekommen rund die Hälfte. Was geschieht mit dem Rest?

Diese Gelder gehen an seine Familienstiftung Familjen Kamprads stiftelse (FKS), die seit 2011 unterschiedliche Projekte in Kamprads südschwedischer Heimat Småland unterstützt.

Dicht besiedelt, idyllisch, wirtschaftlich gut aufgestellt - das ist der Süden Schwedens, wo Kamprad in diesem Haus aufwuchsFoto: Novasol

Das unerwartete Testament

Im Testament heißt es wortwörtlich: „Persönliche Gegenstände und Dinge mit Erinnerungswert sollen zu gleichen Teilen so gerecht wie möglich unter meinen Söhnen verteilt werden, während meine Adoptivtochter so weit wie möglich ihren Anteil in Bargeld erhalten soll [...]."

Eine Abschrift des Testaments von Ingvar Kamprad erschien in der schwedischen Zeitung „Expressen" Foto: Screenshot

Und weiter: „Der übrige Teil soll meiner Stiftung FKS gehören. Diese Mittel sollen dazu genutzt werden, das Unternehmertum in Norrland zu fördern."

Anders als die bestehenden Gelder der Stiftung (rund 450 Millionen Euro), die für Småland genutzt werden, soll das Erbe nun speziell für Projekte im nördlichen Teil Schwedens eingesetzt werden.

Wälder, Berge, Elche und Seen: Das ist Norrland

Norrland ist riesig - 261 292 Quadratkilometer groß, das sind 59 Prozent der schwedischen Gesamtfläche und mit 12,8 Prozent der Bevölkerung ist sie also dünn besiedelt. Dafür gibt es tiefe Wälder, Elche, Rentiere und ganz viel Natur.

Für die Schweden ist die Nachricht über Kamprads Erbe so erstaunlich, als würde man in Deutschland erfahren, dass ein bayerischer Milliardär die Hälfte seines Privatvermögens Mecklenburg-Vorpommern vermacht hätte.

Die Stiftung des berühmten Möbelhauses soll sich nun auch im dünn besiedelten Norden Schwedens engagierenFoto: Heinz-Peter Bader / Reuters

Per Heggenes, Leiter der Ikea Foundation und Sprecher der Kamprad-Familie, sagte der Zeitung „Dagens Nyheter": „Ingvar Kamprad war oft in Norrland. Er wollte, dass die Jugend dort eine Zukunft hat und nicht abwandern muss."

PS: Sind Sie bei Facebook? Werden Sie Fan von BILD.de-News!
Original