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Mysteriöser Norwegen-Krimi um „Isdal-Frau" - War die unbekannte Tote eine Deutsche?

Ihre Leiche wurde vor mehr als 46 Jahren in einem abgelegenen Tal in Norwegen entdeckt: verbrannt, völlig entstellt. Bis heute ist das Rätsel um die Tote ungelöst. Die norwegische Polizei und Journalisten des TV-Senders NRK haben sich jetzt daran gemacht, es zu lösen.

Die stark verbrannte Leiche der toten Frau in einem Geröllfeld. Der Fundort bei Isdal („Eistal") gab der Unbekannten den NamenFoto: BERGEN STATE ARCHIVES

Bergen - Denn es gibt neue Spuren, die die Identität der „Isdal-Frau" klären könnten: Ein Experte hat die Zähne der Frau untersucht und festgestellt, dass sie in ganz Europa unterwegs war, auch im deutsch-französischen Grenzgebiet.

War die „Isdal-Frau" möglicherweise eine Deutsche? Isotopen-Analyse Die norwegische Kripo hat für ihre neuen Ermittlungen einen australischen Experten um Hilfe gebeten: Prof. Jurian Hoogewerff von der Universität in Canberra. Er hat sich auf die chemische Isotopen-Analyse von Zähnen spezialisiert.

Für diese Analyse untersuchte er die chemische Zusammensetzung der beiden Grundelemente Strontium und Sauerstoff im Zahnschmelz. Dieser nimmt die beiden Stoffe schon bei der Entwicklung der Zähne in Kindheit und Jugend auf und variiert nach der Ernährung, die eine Person zu sich nimmt.

Der Unterkiefer der toten Frau mit den auffälligen Goldkronen

Möglicherweise, so die Hoffnung der Ermittler, erkennt auch ein Zahnarzt seine Arbeit wieder

Die Zähne der „Isdal-Frau" lassen darauf schließen, dass sie schon als junger Mensch an verschiedenen Orten gelebt haben muss. „Offenbar ist sie von Ost- oder Mitteleuropa ins westliche Europa umgezogen", sagt Prof. Hoogewerff.

Das genaue Alter der Frau zum Todeszeitpunkt ist zwar unbekannt, es sei aber wahrscheinlich, so der Experte, dass sie unmittelbar vor oder während des 2. Weltkriegs umzog.

Auf dieser Karte sind mögliche Aufenthaltsorte in Rot und Orange schraffiert:

Obwohl auf der Karte auch Regionen in England oder Spanien als „Hotspots" erscheinen, sei es jedoch wahrscheinlicher, dass die „Isdal-Frau" aus Frankreich oder Deutschland stammt.

Grund dafür sind Schriftproben, die sie bei ihrer Reise durch Norwegen auf Hotel-Anmeldeformularen hinterließ: Auf einem gab sie - auf deutsch - ihren Beruf als Antiquitätenhändlerin an.

Die Schriftart lässt vermuten, dass sie in Frankreich zur Schule gegangen ist und dort das Schreiben lernte.

Aber warum benutzte sie dann das deutsche Wort? Mysteriöser Todesfall wird wieder aufgerollt

In einem ihrer Koffer hatten die Ermittler neben anderen Gegenständen auch 500 Mark gefunden. Außerdem die Postkarte eines italienischen Fotografen, der bestätigte, dass er mit der Unbekannten zu Abend gegessen hatte. Sie habe ihm berichtet, sie stamme aus Südafrika und sei auf einer sechsmonatigen Rundreise durch Norwegen.

Die norwegische Polizei hofft, dass sie in Zusammenarbeit mit den europäischen Kollegen nun endlich Klarheit in den Fall bringen kann. Gibt es in den genannten Regionen vermisste Personen, könnte man DNA-Abgleiche mit Verwanden durchführen und das Geheimnis ihrer Identität vielleicht lösen. PS: Sind Sie bei Facebook? Werden Sie Fan von BILD.de-News!
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