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Muenchen Horst Faas Galerie Stephen Hoffman

Horst Faas (1933-2012) und Stephen Hoffman, 2009, Foto: Helga Waess

Fotojournalismus und Kriegsfotografie


Seine Fotografien aus Vietnam brachten die Realität des Krieges in die Wohnzimmer 


Ausstellungstipp: "Hommage an Horst Faas - Photojournalist und Kriegsphotograph" bis zum 7. Oktober in der Galerie Stephen Hoffman in München

Die Galerie Stephen Hoffman (Link zur Homepage der Galerie) in München widmet dem Fotojournalisten und Kriegsberichterstatter Horst Faas zurzeit eine Ausstellung. Eine posthume Hommage für das Lebenswerk, die wohlgemerkt „keine Verkaufsausstellung" sein soll. Geehrt werden soll das Werk eines großen Fotografen, der in seinen Münchner Jahren gerne in der Galerie an der Rückseite des Hotels Bayerischer Hof zu Gast war.


Der ehemalige Associated Press Photo-Chef, Fotojournalist und Kriegsfotograf Horst Faas

Der deutsche AP-Fotojournalist und Kriegsfotograf Horst Faas wurde im Jahr 1933 in Berlin geboren und verstarb im Jahr 2012 in München, wo er seit 2003 lebte.

Bereits im Alter von 19 Jahren ging Faas als Fotograf zur Associated Press (AP) und war fortan weltweit unterwegs. Prägend für sein Fotografisches Werk waren die Jahre 1962 bis 1974, in welchen er als Berichterstatter aus dem Vietnamkrieg Fotos nach Europa und Amerika schickte, die eine ganze Generation bewegten. Es waren die Bilder des Krieges, in all seinen Facetten, der aus seiner Kamera in die Zeitungen und damit in die bürgerlichen Wohnzimmer kamen. Man schrieb die Kennedy-Ära und Marilyn Monroe sang für die Frontsoldaten. Und dann kamen diese Aufnahmen, die die Studenten aufbrachten und auf die Straßen riefen. Gegen den UN-Sinn des Krieges in Vietnam und überhaupt!


Im Jahr 1967 wurde Horst Faas selbst schwer verwundet und von einem amerikanischen Sanitäter gerettet.


Pulitzer-Preis, Robert Capa Gold Medal und Erich-Salomon-Preis der Deutschen Gesellschaft für Photographie


Horst Faas wurden für seinen Fotojournalismus des Krieges vielfach ausgezeichnet. Zwei Mal wurde ihm der Pulitzer-Preis verleihen:


Im Jahr 1965 für seine eindringliche Foto- Berichterstattung aus dem Vietnamkrieg und im Jahr 1972 (zusammen mit Michel Laurent) für seine Aufnahmen vom Massaker im Stadion von Dakka, Bangladesch. Nach dem er diese Fotos im Kasten hatte und alle bemerkten, dass er fotografiert hatte, sei er noch nie so schnell gelaufen, so liest man in dem Buch über ganze 50 Jahre Fotojournalismus von Horst Faas.


Aber von allen Preisen bedeutete ihm, dem Fotojournalisten und AP-Chef für Südostasien und später in London, der Erich-Salomon-Preis der Deutschen Gesellschaft für Photographie. 


Im Jahr 2005 zog Horst Faas nach München, es war das Jahr, in dem er diese erste Auszeichnung aus seinem Heimatland erhielt. 


 AP-Fotochef und für Europa, Africa und Nahen Osten

In den Jahren von 1976 bis 2003 war Horst Faas in London AP-Fotochef und für Europa, Africa und Nahen Osten zuständig. Als AP-PHOTOCHEF war Horst Faas weltweit bekannt und setzte neue Maßstäbe im Fotojournalismus. Er hatte zahlreiche Schüler, die sein Vermächtnis weiter tragen.


Host Faas sorgte durch internationale Ausstellungen und Publikationen dafür, dass im Einsatz gefallene Fotojournalisten nicht vergessen wurden und hat selbst bekannte Ikonen des Fotojournalismus und der Kriegsphotographie hinterlassen.


  Horst Faas' Nachlass wartet in Hochschule Magdeburg-Stendal auf die Erforschung

Im Jahr 2008 übergab Hosrt Faas seinen „ beruflichen Vorlass " an die Hochschule Magdeburg-Stendal, wo sein Nachlass wissenschaftlich aufgearbeitet werden soll; aber wie das immer so ist, zurzeit fehlen dort wohl die Gelder, so dass wir noch etwas warten müssen, um mehr aus dem Berufsleben des großen deutschen Fotojournalisten zu erfahren.

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