1 subscription and 0 subscribers
Article

Lebensgefährliche Trennungen

Mann tötet nicht aus Liebe: Lesung aus „Femizide – Frauenmorde in Deutschland“

Lebensgefährliche Trennungen

Jeden 3. Tag wird eine Frau durch den (Ex-)partner getötet. Tendenz steigend. Diese Trennungstötungen, Femizide genannt, kommen in allen Gesellschaftsschichten vor und haben strukturelle Ursachen. „Es sind keine Familientragödien, Eifersuchtsdramen und vor allem keine Einzeltaten“ erklärt Julia Cruschwitz. Die Frauen werden umgebracht, weil sie Frauen sind, das ist der gemeinsame Nenner. Sie und ihre journalistische Kollegin Carolin Haentjes haben 2021 das Sachbuch „Femizide – Frauenmorde in Deutschland“ veröffentlicht. Dafür haben die beiden Autorinnen in ihrem praxisnahen Buch mit SozialarbeiterInnen, Betroffenen, AnwältInnen, PolitikerInnen und WissenschaftlerInnen gesprochen. Aus diesem Buch wird Cruschwitz in Schorndorf und Ludwigsburg am Feministischen Kampftag und am Folgetag, dem 9.3., lesen. Dabei wird die Lesung viel Raum für Fragen und Austausch lassen. Dies ist gerade bei dem belastenden Thema sinnvoll, da jedes Gespräch über häusliche Gewalt und Femizide hilft, diese sichtbarer zu machen. „Die Grundlage für Gewalt an Frauen ist das patriarchale Besitzdenken in unserer Gesellschaft, dass der Mann die Kontrolle über die Frau hat“, erläutert Cruschwitz, „wir sind viel weiter von einer gleichberechtigten Gesellschaft entfernt, als wir denken“.