Auf Maïwens Grab verbleichen Arielle und Barbie in der Sonne. In der Erde liegt Maïwen, beerdigt in ihrem rosa Prinzessinnenkleid. Playmobil-Figuren blicken auf die Friedhofsmauer. Dahinter bollert der Durchgangsverkehr des Dorfes. Davor wiegen sich Grashalme und das orange blühende Habichtskraut im Wind. Die grüne Fee aus „Peter Pan" sonnt ihre Flügel auf dem Stein. „20.02.2014 - 20.10.2017" die Gravur. Maïwen ist die Erste im Familiengrab. Wenn Hélène Collineau-Barreau sich auf die Steineinfassung des Nachbargrabes setzt, spürt sie Maïwen bei sich. Hört die Stimme ihrer Tochter. Maïwen habe immerzu gesungen, erzählt sie. Sie lief singend durch das Haus, singend durch den Garten, saß singend im Auto: „Vois comme le monde, le monde est beau, / Beau le bateau dansant sur les vagues, / Ivre de vie, d'amour et de vent." Schau, wie schön die Welt ist. Schön, das Boot, das auf den Wellen tanzt, trunken vor Leben, vor Liebe und Wind.
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