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Verbunden auf Gedeih – und Verderb?

Wohl nie ist eine Seilschaft so sehr Schicksalgemeinschaft wie beim Gehen am kurzen Seil – eine Führungstechnik, die zwar einige Vorteile, aber auch einen großen Haken hat.

Es war der heikelste Vortrag auf dem DAV-Fachübungsleiter-Symposium Ende 2017 in Benediktbeuern. Bergführer und DAV-Ausbildungskoordinator Bernd Eberle referierte über das "Gehen am kurzen Seil – Technik, Probleme, Risiken und Gefahren ". Der Saal: Voll besetzt mit Fachübungsleitern FÜL der DAV-Sektion München-Oberland. Das Interesse entsprach der Brisanz des Themas: Das Gehen am kurzen Seil wird in Fachkreisen durchaus kontrovers disktutiert. 

Wie also hält man es beim DAV mit dem kurzen Seil? "Es gibt kaum Literatur zumThema", stellte Eberle eingangs fest. Der inoffizielle Grund: Bergführer halten ihr Fachwissen gern in den eigenen Reihen. Das Führen am kurzen Seil sei Bergführersache, heißt es in FÜL-Kreisen. Ganz so kategorisch will Eberle das nicht stehen lassen. (...)
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