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RheinStars zahnlos gegen Vechta

Die RheinStars Köln mussten sich am Sonntag in der ProA RASTA Vechta mit 61:77 geschlagen geben. Gegen den Favoriten haperte es besonders in der Offense.

Freudentaumel in Orange! Die zahlreich nach Köln angereisten Fans von RASTA Vechta hatten nach dem Duell mit den RheinStars in der LANXESS arena Grund zur Freude. Vor knapp 3000 Zuschauern schlug der Favorit den Liganeuling klar mit 61:77. Dabei schwächelte besonders die Offense der Rheinländer.

Mit der Zielsetzung, den Favoriten von Beginn an unter Druck zu setzen, ging der Aufsteiger das Spiel an. Gegen Vechtas schwere Brocken unter dem Korb setzten sich die RheinStars zunächst mit entschiedener Härte zur Wehr. Es war jedoch der hohen individuellen Klasse der Niedersachsen geschuldet, dass diese die Partie zu Anfang bestimmten. In Point Guard Carlos Medlock besaßen die Gäste die treibende Kraft der ersten Minuten. Sein Dreier zum 8:13 war eine erste Demonstration der Klasse, die der Tabellenzweite aufbieten kann. Die Kölner taten sich in der Offense erstmal gewohnt schwer und setzten ihre Schüsse aus schwierigen Positionen auf den Ring oder ans Brett. Die sich bietenden Möglichkeiten nutzte Vechta mit einem In-and-Out-Game, das sich gewaschen hatte. Der Dreier von Jeremy Dunbar zum 9:19 war das Produkt der norddeutschen Spielfreude. Gegen Ende des ersten Quarters büßte das Team von Coach Andreas Wagner an Genauigkeit ein und ließ die RheinStars näher herankommen. Mit vier verwandelten Freiwürfen hintereinander sorgte Leon Baeck für das 18:21 zur Viertelpause.

Den zweiten Abschnitt gingen die Gastgeber mit deutlich mehr Konzentration bei eigenem Ballbesitz an. Mit einem Dreier und einem dynamischen Korbleger ermöglichte erneut Leon Baeck die erste Führung der Domstädter (25:23). In dieser Phase zeigte sich Vechta aus dem Spiel heraus ungewöhnlich ungefährlich. Ausschließlich von der Freiwurflinie sorgte man für Zähler auf dem Scoreboard. Während RASTA vornehmlich aus dem Stand punktete, verpassten die RheinStars viele Möglichkeiten entscheidend davonzuziehen. Die Strafe war der erneute Ausgleich zum 28:28 durch Devin Gibson. In der Folge verabschiedeten sich Kölns Wurfglück und Kombinationssicherheit bereits in die Halbzeitpause. Viele Anspielfehler nutzte Vechta zu einem unwiderstehlichen 10:0-Lauf, der sie zur 33:40-Halbzeitführung trug.

Viele Fehler prägten das Geschehen nach der Pause. Beide Mannschaften überboten sich in Sachen überhastete Abschlüsse und unnötige Turnover. So blieb das dritte Viertel über drei Minuten lang ohne Punkt. Erst ein krachender Dunk von Vechtas Oliver Mackeldanz (33:42) beendete die Durststrecke. Obwohl Alex Foster mit seinem Dreier zum 38:44 die Hoffnungen der Fans auf eine Aufholjagd nährte, verlief diese jedoch nicht so furios wie gedacht. Vechta spielte seine Stärken in der Offensive klug aus und zog nach einem Pass von Derrick Allen und darauffolgendem Slam-Dunk von Mackeldanz wieder auf zehn Punkte davon (38:48). Mit phasenweise ungenügender Leistung im Scoring trug Köln maßgeblich zur kraftvollen Performance des Gegners bei.

Zu Beginn des Schlussviertels durften nur noch wahre Optimisten an einen Sieg der RheinStars geglaubt haben. Vechta nutzte das sehr körperliche Spiel zu seinem Vorteil und verwaltete die Führung mit sicherer Hand beim Freiwurf ohne größere Probleme. Christian Standhardinger, immerhin letztjähriger BBL-Allstar, besiegelte den Erfolg seiner Mannschaft, indem er in den ersten Minuten des Viertels all seine sechs Punkte erzielte. Beim Spielstand von 47:64 schien Kölns Wille schlussendlich gebrochen. Durchdachte Angriffe aus dem Set-Play waren Mangelware. Ein Wurf von Downtown durch Devin Gibson zum 51:73 war der Neckbreaker für das Heimteam. Zwar blitzte in einigen wachen Momenten, wie Antonio Pilipovic ´Floater zum 57:75, das Potenzial der RheinStars auf, doch letztlich änderte es nichts an der Überforderung der Kölner durch einen starken Kontrahenten.

Stimmen zum Spiel: Andreas Wagner (Trainer RASTA Vechta)

„Der Schüssel zum Sieg war heute die Verteidigung. Vor allem die 17 Offensivrebounds waren wichtig, da wir uns so Chancen erarbeitet haben im zweiten Versuch. Wir sind zufrieden mit dem Spiel."

Arne Woltmann (Trainer RheinStars Köln)

„Die Vorgabe für dieses Spiel war die Anzahl der Turnover herunterzuschrauben und das defensive Reboundduell zu gewinnen. Beides ist uns nicht gelungen. Als wir im dritten Viertel durch Alex Foster die Gelegenheit hatten, wieder heranzukommen, hat Vechta dieses Momentum im Keim erstickt. Das muss man ihnen zugute halten."

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