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Kinder kranker Eltern: Kannst du daran sterben, Mama?


Wenn Eltern schwer erkranken, sind Kinder gefordert. Manchmal mehr, als sie ertragen können. Doch mit frühzeitiger Unterstützung können sie an der Belastung reifen.

An einem Schulmorgen erfuhr Ronja*, dass ihre Mutter Gebärmutterhalskrebs hat. Die Oma, bei der sie zu der Zeit lebte, erzählte es der damals Neunjährigen. "Erst mal wollte ich das nicht glauben. Ich dachte, das wäre ein zu spät gekommener Aprilscherz", erinnert sich Ronja. Die Nachricht war zu schrecklich, um sie wahrhaben zu wollen. Wochenlang.

"In der Anfangszeit habe ich sehr viel geweint in der Schule", erzählt die heute Zwölfjährige. Während der Behandlung in der Klinik besuchte Ronja ihre Mutter mindestens einmal pro Woche. "Sie war im Sommer im Krankenhaus, da sind wir immer im Park spazieren und Eis essen gewesen", erinnert sich das Mädchen. In der Zeit wohnten Ronja und ihr Bruder die meiste Zeit bei der Großmutter, denn der Vater war unter der Woche als Lkw-Fahrer unterwegs.

Wenn Eltern an körperlichen Erkrankungen wie Krebs leiden, betrifft das auch das Leben ihrer Kinder. Der gewohnte Alltag existiert nicht mehr. Die Situation ist Besorgnis erregend, ihre Vertrauenspersonen aber haben oft mit eigenen Ängsten zu kämpfen. Auf einmal sind Töchter und Söhne mehr gefordert, übernehmen mitunter mehr Aufgaben als andere Heranwachsende. Waschen, kochen, organisieren.

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