Im dritten Teil der Serie „Hinter den Kulissen" steht Erich Lederer Rede und Antwort. Welche Artikel unseren DocCheck-Autoren zu Tränen rührten und was ihn beim Schreiben fasziniert und antreibt, erfahren Sie im Interview.
DocCheck: Jeder hat seine Favoriten. Welche medizinischen Themen interessieren Sie besonders? Warum? Erich Lederer: Von meiner früheren Forscher-Vergangenheit interessiert mich immer noch sehr die Wechselwirkung zwischen Immunsystem und Tumor, genauso faszinierend finde ich die Arbeitsweise des menschlichen Gehirns oder den Einfluss der Gastrointestinalflora auf Körper und Geist. Immer mehr macht es mir aber auch Spass, über ethische Aspekte in der Medizin zu recherchieren und zu veröffentlichen, wie etwa Medizin ganz am Anfang oder am Ende das Lebens, etwa bei der Behandlung von Frühchen oder in der Palliativmedizin.
DocCheck: Thema Motivation: Was treibt Sie beim Schreiben an? Lederer: Schon in der Schule haben mich biologische Themen besonders interessiert, wenn es hieß, „Das wurde noch nicht erforscht". Neue wissenschaftliche Ergebnisse aus der Medizin so zu berichten, dass sie auch der Nicht-Wissenschaftler versteht und so aufzubereiten, dass der Nutzen der neuen Erkenntnisse klar wird, das fasziniert mich und treibt mich an.
DocCheck: Hopp oder Top? Welcher DocCheck News Beitrag wird Ihnen noch lange im Gedächtnis bleiben und warum? Lederer: Da gibt es mehrere: Am meisten berührt, sodass mir sogar die Tränen gekommen sind, haben mich meine Beiträge über Kinderpalliativstationen in Deutschland und den plötzlichen Kindstod. Spannend und kontrovers diskutiert fand ich Artikel über den Hirntod als „Marker" für das Ende des Lebens und Berichte über Intersexualität.
DocCheck: Klar: Sie lesen auch fremde Texte. Was fixt Sie bei einem Artikel an, damit Sie ihn an- bzw. zu Ende lesen? Lederer: Gut begründete Argumente für die eine oder andere Seite bei einem umstrittenen Diskussionsthema. Oder klare Erklärungen, warum eine Entdeckung oder eine Entwicklung die Zukunft verändern wird.
DocCheck: Nobody's perfect! Was würden Sie bei DocCheck verändern? Lederer: Auf alle Fälle die Bilder! Ich würde mir Grafiken wünschen, wie ich sie nicht auch in ähnlicher Form bei anderen Texten sehe. Solche, die bei mir Spannung auf den Text erzeugen. Aber auch die Honorare für die Autoren ;-)
DocCheck: In nur einem Satz: Was ist DocCheck für Sie? Lederer: Ein Online-Magazin mit Themen, die so aufbereitet sind, dass sie flüssig zu lesen sind und auch noch Unterhaltungswert bieten - und den engen Kontakt zu den Lesern durch die viel genutzte Feedback-Möglichkeit.
DocCheck: Last but not least: Stellen Sie sich selbst eine Frage, die Ihnen noch nie gestellt wurde und beantworten sie diese. Lederer: Mit der Medizin pfuscht der Mensch der Natur oder Gott je nach Ansicht ins Handwerk. Darf sie das? Auch als Christ glaube ich, dass der Mensch selbstverantwortlich handelt und sich durchaus selber nicht nur um sein Seelenheil, sondern auch um sein körperliches Wohlergehen kümmern sollte - und vor allem um das seiner Mitmenschen. Sie vor Schmerzen und Leiden zu bewahren, darin sehe ich den Sinn der Medizin, nicht aber darin, das Leben immer weiter zu verlängern.
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Lesen Sie auch den ersten und zweiten Teil der Serie „Hinter den Kulissen" und erfahren Sie mehr über unsere Autoren Sonja Schmitzer und Michael van den Heuvel.