Ihre Shows sind mal politisch, mal brutal und mal banal: Moderatoren wie Laura Wohlers, Paulina Krasa oder Felix Lobrecht gehören zu den Gewinnern des Corona-Jahres.
Von Wolfgang Höbel, Elisa von Hof, Anton Rainer und Hannah Pilarczyk
Bei Micky Beisenherz ging es in »Apokalypse & Filterkaffee« am Montag um den Protest gegen die Unterdrückung der Uiguren durch Chinas Staatsmacht – und um den Vorschlag, die Stewardessen und Stewards in Flugzeugen mit Windeln auszustatten, damit das Personal sich nicht auf den Fliegertoiletten mit Viren infiziert.
Bei Jan Böhmermann und Olli Schulz wurden in »Fest & Flauschig« am Sonntag vier Jahrzehnte verheerender US-Politik in Afghanistanangeprangert – und man schwärmte davon, welcher Genuss es wäre, auf einem jener Weihnachtsmärkte, die in diesem Jahr leider in keiner deutschen Stadt zu finden sind, »einen ganzen Meter Bratwurst zu essen«.
Bei Felix Lobrecht und Tommi Schmitt in »Gemischtes Hack« diskutierte man vor ein paar Tagen über die Vernachlässigung alter Menschen in der Gesellschaft – und erfand für die Qual, die junge Leute aus Fresssucht und Mangel an sportlicher Betätigung in Zeiten des Homeoffice beschleichen kann, gleich ein neues Wort: das »Taucheranzug-Gefühl«.
Es sind mal himmelschreiende Banalitäten und mal wichtige politische Themen, von denen sich Hörerinnen und Hörer in den Plauderrunden unterrichten lassen, die in den nur bedingt verlässlichen, weil eingeschränkt nachvollziehbaren Hitlisten der populärsten Podcasts weit vorn liegen. Zehn Millionen Menschen im Land hörten sich derzeit regelmäßig Podcasts an, behaupten Marktforscher. Unter den erfolgreichsten Talkern finden sich viele professionelle Bühnen- und TV-Entertainer.
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