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Neue Häkel-Trends: Von Mütze bis Trampolin - Art - bento

So schön kann Häkeln sein

Häkel-Künstler umhüllen alles, was ihnen in die Quere kommt. Auch Häuser. Und Köpfe. Wir zeigen die schönsten Fotos.

Hauptsache handmade! Wer in den vergangenen Monaten mal in New York, London oder Berlin war, wird sicher an einigen Stellen bunte Wollkreationen bemerkt haben. Mit Laternenpfählen und Baumstämmen fing es an, inzwischen werden auch Fahrräder und Telefonzellen in bunte Kostüme gehüllt.

Dass das Phänomen Häkeln, oder Englisch „Crochet", gerade jetzt so populär ist, hat einen Grund: Die Siebziger sind zurück - und mit ihnen die Häkelbegeisterung dieser bunten Dekade. Bei der Berliner Fashion Week zeigte bereits fast jeder dritte Designer Seventies-inspirierte Mode für die Frühjahr/Sommer-Saison 2016. Die Models von Dimitri und Kilian Kerner zum Beispiel präsentierten Häkeltops und Häkelkleider.

Vor vierzig Jahren war Häkeln nicht nur für Fashion-Victims eine Geisteshaltung, ein Ausdrucksmittel der eigenen Persönlichkeit. Heutzutage wollen wir diese Mentalität zurück. Wir wollen keine in China gefertigte Massenware mit zweifelhafter Qualität. Wir wollen wieder Selbstgemachtes! Etwas, das unsere eigene Kreativität widerspiegelt.

Einige der modernen Crochet-Fans schaffen richtige Kunstwerke.

Check out this awesome hand-crocheted playground in Nova Scotia: http://t.co/9YSKkr51iH #cbcnn pic.twitter.com/jJA80PCZYW

- CBC Morning Show (@CBCMorningShow) 29. Mai 2015 Let's play! Das Ehepaar MacAdam aus Nova Scotia, USA, hat den ersten von Hand gehäkelten Crochet Playground erschaffen. Das ganze Gebilde ist ein riesiges Trampolin. Unten hängen gehäkelte Bälle, auf denen man schaukeln kann. Gehäkelter Kopfschmuck Die gehäkelten Gruselkreationen von Designer Aldo Lanzini sind so gefragt, dass das italienische Label "Missoni" ihn für ihre Modenschau 2011 engagierte. Lanzini kreierte insgesamt 30 psychedelische Masken. Jede von ihnen ist ein handgefertigtes Unikat und nicht käuflich. Eingehäkelte Monumente

Zu den erfolgreichsten Crochet-Künstlerinnen der Welt gehört Olek - oder Agata Oleksiak, wie sie mit bürgerlichem Namen heißt. "What fascinates me about crochet are the endless possibilities", sagt sie. "With every piece I create I try to bring awareness to various issues around the world, issues that are important to me." Zuletzt verhüllte die gebürtige Polin den Obelisken in Santiago de Chile mit ihrem typischen Häkelmuster in Regenbogenfarben, um sich für Rechte von Schwulen und Lesben einzusetzen. Oleks unverkennbares Muster ist eine Art Camouflage-Look, den sie in verschiedenen Farbkombinationen verwendet.

Mario Bros.-Teppich

Ganz Geduldige können sich auch an einem Mamutprojekt wie dem von Kjetil Nordin aus Norwegen versuchen. Für den Mario Bros.-Teppich brauchte er sechs Jahre.

Und sonst? Hier sind vier Instagram-Häkeler, denen du folgen solltest: London Kaye Crochet

London Kaye häkelt coole Kunstinstallationen mit gesellschaftskritischem Hintergrund. Wer als Kind der Neunziger aufgewachsen ist, wird sicherlich einige Serienhelden in ihrer Häkelkunstwerksammlung wiedererkennen, wie zum Beispiel ihre "Hey Arnold" Figur in New York City. Untergrund für die meisten Arbeiten: urbane Maschendrahtzäune. Übrigens: London Kaye häkelt auch Sneaker mit Kunststoffsohle, die man wirklich anziehen kann.

Molla Mills ist eine Crochet-Künstlerin aus Finnland, die vor allem für ihre Muster bekannt ist. Mit ihrem Buch „Mach mal Masche - Häkle dein Zuhause bunt" ist Molla seit Februar auch in Deutschland bekannt. Sie glaubt, dass handwerkliche Fertigkeiten für den modernen Menschen wieder wichtiger werden: "Stellt jemand etwas mit den eigenen Händen her, führt das zu weniger Konsum und lässt uns weniger Dinge kaufen", sagte sie dem Magazin "Lomography". "Wenn ich etwas brauche, frage ich mich immer: Kann ich das selber machen, statt es zu kaufen? Und gewöhnlich heißt die Antwort: Ja."

Chiliphilly

Karotte, Pizza, Avocado - Chiliphilly alias Phil Ferguson präsentiert sich auf Instagram mit lustigen Hüten. Natürlich gehäkelt. Und immer vor dem gleichen Hintergrund. Sehr schick! Bisher hat sich der Künstler aus Melbourne aber noch nicht getraut, seine Hüte auch wirklich zu tragen, sagte er dem "Huffington Post Magazine": "I'm too scared to wear them out! I know I will eventually, but right now I'm too scared that they will be ruined."

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