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Peugeot E-3008: Elektrischer Löwe mit Katzenohren

Peugeot E-3008

Der Peugeot E-3008 ist das erste E-Auto auf der Stellantis-Plattform STLA Medium. Das bisherige Verbrenner-Modell soll in der Mittelklasse jetzt für Elektromobilität begeistern.

 

Für einen Autokonzern mit 14 Marken ist ein Plattform-Konzept überlebenswichtig. Nur so lassen sich Skaleneffekte und somit Kostensenkungen realisieren. Dabei ist der Peugeot E-3008 das erste Fahrzeug aus dem Stellantis-Konzern, das auf der mittleren Version der STLA-Plattform aufsetzt. Weitere Modelle wie der größere Siebensitzer E-5008 sowie E-Autos der Marken DS und Opel folgen.

Bislang baute Stellantis auf seiner Verbrenner-Plattform auch seine E-Autos. Das ändert sich nun mit STLA-Medium. Die Plattform ist primär auf E-Autos ausgelegt. Schließlich will Peugeot bis 2030 sämtliche Modelle auf E-Antrieb umstellen. Vom E-3008 wird es auf der neuen Plattform allerdings auch eine Hybrid-Version geben. Bestandskunden sollen sich langsam umgewöhnen. Den 3008 gibt es bereits seit 2017. Seitdem wurden weltweit 1,32 Millionen Stück verkauft. In Deutschland spielt die Marke mit dem Löwen bei einem Marktanteil von rund zwei Prozent kaum eine Rolle, doch im Heimatmarkt Frankreich sieht das anders aus. 
Das E-Auto läuft im französischen Sochaux vom Band. Damit dürfte Stellantis Probleme vermeiden, die sie gerade mit dem Kompakt-SUV Milano von Alfa Romeo erleben. Der italienische Industrieminister pocht auf ein Gesetz, nach dem Produkte mit italienischem Namen auch in Italien hergestellt werden müssen. Der Milano sollte in Polen produziert werden. Stellantis entschied schnell. Nicht der Produktionsstandort wird verlagert, sondern der Name geändert: Aus Milano wird Junior. 

Katzenohren am Dach

Golem musste für die Testfahrt mit dem E-3008 nicht nach Frankreich reisen. Der Wagen in Ingaro-Blau steht bei Opel in Rüsselsheim bereit. Die wuchtige und markante Front lässt das 4,54 m lange Auto größer erscheinen als es ist. Die drei schräg stehenden Linien des Tagfahrlicht wirken, als hätte ein Löwe sie mit seinen Krallen eingeritzt. Dann hatte das Tier allerdings einen schlechten Tag, denn Löwen haben jeweils fünf Krallen an ihren Tatzen. Von der Seite wirkt der 1,64 m hohe E-3008 wie ein SUV-Coupé. Der Hersteller bezeichnet ihn als Fastback-SUV, was mit Fließheck-SUV übersetzen kann. Doch wird der Fluss der Dachlinie abrupt unterbrochen. Das Heck wirkt abgeschnitten und es entsteht eine hohe senkrechte Kante am Kofferraum. Der überstehende Dachspoiler hat an den äußeren Enden zwei Elemente, die der Hersteller Katzenohren nennt. In dem Fall sind sie angelegt. Für das Produktdesign wurde das E-Auto kürzlich mit einem Red Dot Award ausgezeichnet.

Drei Antriebsvarianten

Unter der Fronthaube ist kein Stauraum vorhanden. Hier arbeitet ein Synchronmotor mit Permanentmagnet (157 kW). Die Hochvoltbatterie im Boden fasst 73 kWh für 524 km Reichweite. Im August folgt eine Long Range Version mit großer Batterie (98 kWh) sowie eine Allradversion (240 kW). Derzeit kommt die Lithium-Ionen Batterie von BYD und besteht aus zwölf Modulen. Bei den kommenden Modellen wechselt Peugeot zum Lieferanten Automotive Cells Company (ACC). Der setzt in seinen Zellen auf ein anderes Mischungsverhältnis der Aktivmaterialien, was den Anteil von Mangan und Kobalt reduziert. Außerdem werden dann nur noch elf Module für dieselbe Speicherkapazität benötigt. 

 

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