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Wolfsblut

Schlittenhunde werden als Haustiere immer beliebter. Aber kann man sie in der Stadt überhaupt artgerecht halten? Ein Besuch bei der vermeintlichen Problemhündin Naomi.




Hunde wie Naomi sind dafür gezüchtet, Schlitten zu ziehen, in der Wildnis, in Alaska. Das Alaskan-Malamute-Weibchen Naomi, zwei Jahre alt, dunkle Nase, weißes Fell, sitzt hinter Gittern im Münchner Tierheim. Die anderen Hunde bellen in ihren Käfigen. Naomi bleibt stumm.

Bevor sie ins Tierheim kam, hat Naomi bei einer Familie gelebt, Mutter, Vater, Kind, Hund. In einer Münchner Innenstadt-Wohnung, die für die Schlittenhündin wie ein Gefängnis gewesen sein muss. Sie sei unruhig gewesen, nicht zu bändigen, sagt Sebastian Maßmann, der Leiter des Tierheims. Die Familie gab ihre Hündin bei ihm ab.


Wie Naomi geht es vielen Schlittenhunden in Deutschland. Egal ob Alaskan Malamute oder Sibirian Husky: Die Schlittenhunde sind beliebt. "Es boomt, extrem", sagt Maßmann. Doch die Menschen würden sich Huskys aus den falschen Gründen anschaffen. "Huskys gehören zu den Rassen, die vom Optischen her sehr begehrt sind." Blaue Augen, weißes Unterfell, dunkles Deckhaar. Man kann die Wildnis in ihnen erkennen, den Wolf. Aber genau da fangen die Probleme an. Denn Hunde dieser Rasse brauchen Auslauf. Bewegung, Bewegung, Bewegung. Kann man einen Husky oder einen Malamute also überhaupt in der Stadt halten?

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