14 subscriptions and 22 subscribers
Article

Kalter Wind kühlt Freileitungen: So fließt mehr Strom durch die Trasse

Turbo für die Trasse

Wenn kalter Wind die Freileitungen kühlt, kann mehr Strom fließen. Dieser Effekt soll die Energiewende beschleunigen und die Versorgungssicherheit erhöhen. 



Neue Leitungen braucht das Land: Wenn jene, die schon da sind, besser ausgelastet würden, müssten es allerdings nicht ganz so viele sein.


Wenn kalter Wind die Freileitungen kühlt, kann mehr Strom fließen. Dieser Effekt soll die Energiewende beschleunigen und die Versorgungssicherheit erhöhen.


Laut DIN EN 50341 herrscht in Deutschland das ganze Jahr über Hochsommer. 35 Grad Celsius. Denn anhand der Maximaltemperaturen berechnen die Übertragungsnetzbetreiber, wie viel Strom durch ihre Leitungen fließen darf, die Hitze beeinflusst die Kapazitäten der Überlandleitungen. Doch bekanntlich ist es hierzulande an nur wenigen Tagen so heiß. Die bundesweite Mitteltemperatur lag 2021 bei 9,2 Grad. Orientierte man sich am tatsächlichen Wetter, könnte viel mehr Strom durch die Leitungen fließen. Denn besonders an kalten, windigen Tagen, an denen viel Windstrom durch die Drähte strömt, werden die Leitungen gleichzeitig vom Wind gekühlt.


Eine Reihe gesetzlicher Anforderungen hat den „witterungsabhängigen Freileitungsbetrieb" (WAFB) in der Vergangenheit begrenzt, und trotzdem haben Übertragungsnetzbetreiber den kühlenden Wind testweise genutzt, um ihre Kapazitäten zu erhöhen. Am besten geeignet sind Leitungen, die quer zur Hauptwindrichtung verlaufen. Idealerweise weht der Wind in Norddeutschland meist aus Westen, während die Stromtrassen oft in Nord-Süd-Richtung verlaufen.


Original