BR 2 radioWissen, 20. Mai 2016
Eritrea, das kleine Land im Osten Afrikas, ist heute fast so etwas wie ein Paria. Dabei war die Region jahrzehntelang Hoffnungsträger einer linken, international interessierten Bewegung auch in Deutschland. 1961 erhoben sich marxistische Befreiungsbewegungen gegen den äthiopischen Kaiser Haile Selassie. Als noch während des Krieges der Kaiser gestürzt wurde und ein Äthiopien eine sozialistische Militärdiktatur wurde, verlor der Kampf nicht an Berechtigung. Obwohl viel kleiner als die äthiopische Armee, war die hoch motivierte eritreische Volksbefreiungsarmee EPLF schließlich siegreich: Am 24. Mai 1991, also vor rund 25 Jahren, marschierte die EPLF in der eritreischen Hauptstadt Asmara ein. Zwei Jahre später wurde die Region nach einem Referendum unabhängig. Ende gut, alles gut? Ganz im Gegenteil. Mittlerweile herrscht in Eritrea eine grausame Diktatur.
Original