Nicht nur in Europa, sondern auch in den USA gibt es Proteste gegen das Freihandelsabkommen TTIP. Foto: REUTERS
Am Samstag gingen in Hannover Tausende gegen TTIP auf die Straße. Im Interview spricht die US-Anwältin Lori Wallach über die Proteste in Europa und den USA sowie über Folgen des Freihandelsabkommens.
Frau Wallach, in Europa gingen Hunderttausende gegen das Freihandelsabkommen TTIP zwischen USA und EU auf die Straße. Ist das in den Staaten auch ein Thema?
Wir befinden uns mitten in einem landesweiten Aufstand gegen das Modell der alten US-Handelsabkommen, wie etwa Nafta für Nordamerika. Der Fokus liegt nicht speziell auf TTIP - viele Amerikaner kennen das Kürzel gar nicht. Es gibt eine grundsätzliche Verärgerung über die Ergebnisse der Freihandelsabkommen der letzten 20 Jahre: Viele Jobs gingen verloren, Farmer wurden von Konzernen und Importen ruiniert, trotz verdoppelter Produktivität blieben die Löhne niedrig. All das liegt nicht etwa an Einwanderern, wie viele Konservative behaupten, sondern an der Handelspolitik - die TTIP fortsetzen soll.
Wer protestiert in den USA dagegen?
Es gibt ein breites Bündnis, das bereits das Transpazifische Handelsabkommen mit Ländern wie Vietnam, Australien und Mexiko verhindern will. Die Gruppen vertreten einen großen Teil der Zivilgesellschaft, vorwiegend aus der Mitte und dem linken Flügel, aber auch zahlreiche Konservative. Heute beteiligen sich neben den üblichen Vertretern von Umwelt- und Verbraucherschützern oder Landwirtschaftsverbänden auch etliche Bürgerrechtsgruppen. Denn die Handelsabkommen betreffen längst nicht mehr nur den Handel, sondern sind zum Trojanischen Pferd für alle möglichen Interessen geworden - etwa zum Eingriff ins Internet und die Privatsphäre.
Zum kompletten Interview geht es hier.
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