Die 2G-Regel gibt Gastwirten und Veranstaltern viele Freiheiten zurück. Nicht alle Bürger halten das für gesellschaftlich gerecht.
Ein Reportage-Feature von Benjamin Dierks
Ende August hat Hamburg als erstes Bundesland das 2G-Optionsmodell eingeführt. Gastwirte und andere Veranstalter können sich seither entscheiden, nur noch Geimpfte und Genesene einzulassen. Dafür fallen fast alle Beschränkungen weg. Mehr als 1.100 Betriebe meldeten mittlerweile ihre Teilnahme an. Wer will, kann beim alten 3G-Modell bleiben, das auch Gästen mit negativem mit Corona-Test den Zugang erlaubt. Dann allerdings gelten weiterhin Abstandsregeln, Maskenpflicht, eine begrenzte Zahl an Gästen und Sperrstunde.
Andere Bundesländer schlossen sich dem 2G-Modell an, darunter Berlin, Brandenburg, Hessen, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Niedersachsen. Hamburgs Erster Bürgermeister Peter Tschentscher erhielt viel Zuspruch, erntete aber auch Kritik: Wer nicht geimpft sei, werde zu Unrecht ausgeschlossen. Die Trennung von Geimpften, Genesenen auf der einen und Menschen ohne Impfungen auf der anderen Seite spalte die Gesellschaft. Nach einer aktuellen repräsentativen Umfrage des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR)trifft die 3G-Regel (83 Prozent) auf deutlich mehr Zustimmung als die 2G-Regel (56 Prozent).
Klar ist: Das 2G-Modell gibt Gastwirten und Tourismusbetreibern sowie
ihren geimpften und genesenen Gästen alte Freiheiten zurück. Ein
Streifzug durch die Hamburger Gastro- und Touri-Szene - mit Gästen in
Feierlaune, abwägenden Veranstaltern und kritischen Politikerstimmen.
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