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Bahn frei in zehn Jahren

Wer eine bessere Zukunft für den Hauptbahnhof sucht, muss erst durch die triste Gegenwart. Durch die Hallen walzt ein nicht enden wollender Menschenstrom, im Gedränge betteln Menschen um . Der Boden ist voller Zigarettenstummel, es riecht nach Urin. Auch die Bahnsteige: randvoll.

Der Hamburger Hauptbahnhof ist zu klein, das weiß man schon lange, und er ist nicht vorbereitet auf die 750.000 Menschen, 200.000 mehr als heute, die ihn nach Prognosen von Stadt und Deutscher Bahn in 20 Jahren nutzen werden. Aber auch die Umgebung verelendet, die Zahl der Straftaten steigt.

Ein gewaltiger Umbau soll die Probleme lösen. Seit Jahren wird über die Erweiterung des Hauptbahnhofs gesprochen, nun werden die Pläne nach Recherchen der ZEIT konkreter. Kurz vor Weihnachten wurde ein Rahmenplan der Stadt für das Areal fertiggestellt. Die Bahn bestätigt auf Anfrage, dass der Bau mehrere Milliarden Euro kosten wird.

Es wird eine Operation am Herzen des Verkehrs in , während dieses in vollem Lauf pumpt. Bereits im Jahr 2028 sollen die Bagger rollen. Die Deutsche Bahn und die Stadt starten ein Pilotprojekt mit einer Taskforce, die das Verfahren beschleunigen soll. Manche Planungsschritte könnten dadurch übersprungen werden, so die Hoffnung. Der neue Hauptbahnhof soll zehn Jahre später so gut wie fertig sein. Das wäre nahezu einmalig schnell für ein Vorhaben dieser Größenordnung. Die Frage ist nun: Wie wird der Hauptbahnhof anschließend aussehen, was muss er leisten, was soll das kosten? Und wo werden Abstriche gemacht?

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