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15 Jahre Blutspritz-Kultfilm: Das macht „Staplerfahrer Klaus“ heute

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Vielen gilt er als blutigster, abgedrehtester und witzigster Kurzfilm aller Zeiten.

Staplerfahrer Klaus - Der Erste Arbeitstag " ist Kult. Auch heute, 15 Jahren später, wird er nach 100 Mal ansehen nicht langweilig - was nicht nur daran liegt, dass literweise Blut und Gedärme spritzen.

Sondern an „Staplerfahrer Klaus", gespielt von Konstantin Graudus (50). Wir haben bei dem Schauspieler nachgefragt, wie das so war mit Klaus. Und ob er überhaupt noch Gabelstapler fahren kann.

Vergrößern Hat einen Bart dazu bekommen: Konstantin Gradus (50) alias „Staplerfahrer Klaus"

BILD: Wie geht es Klaus?

Konstantin Graudus: „Klaus geht es unverändert gut. Aber auch mir geht es sehr gut. Während Klaus ewig jung bleibt, habe ich nun die 50 überschritten, was ich aber nicht merke."

Wie ist es ihnen in den letzten 15 Jahren ergangen? Was machen Sie heute?

Graudus: „Tatsächlich 15 Jahre her ... wow. Ich spiele, spiele und spiele. In den letzten Jahren sehr viel Theater in Hamburg. Derzeit „Der Vorname" im Theater Kontraste. Ich habe jetzt einen Bart dazubekommen und einen Backenzahn verloren. Mein großer Sohn ist groß und mein kleiner Sohn ist noch sehr klein (keine zwei Jahre)."

Kennen Ihre Kinder den Film?

Graudus: „Der Grosse ja. Der hat mich gerade darauf aufmerksam gemacht, dass ich als Klaus in irgendeinem amerikanischen Musikvideo auftauche."

Haben Sie die Rolle jemals bereut?

Graudus: „Nein. Obwohl mein Vater mir einen Vogel gezeigt hat."

Wie hat Klaus ihr Leben verändert?

Graudus: „Ich habe sehr viel gedreht. Alles vergessen. Aber Klaus ist tatsächlich allgegenwärtig. Selbst junge Schauspieler, die mich so gut wie nicht wahrnehmen, freuen sich plötzlich meine Bekanntschaft gemacht zu haben. Wenn gar nichts mehr geht, kann ich immer noch sagen: ‚Ich bin Klaus!'"

Klaus in drei Worten?

Graudus: „Ehrlich, redlich, frisch."

Sind Sie damit reich geworden?

Graudus: „Ich habe keinen Cent gesehen. Schade eigentlich."

Der Kurzfilm war einer der ersten deutschen Viral-Hits. Haben Sie eine Erklärung dafür?

Graudus: „Der Film ist handwerklich sehr gut gemacht. Er macht sich nicht lustig über die Figuren. Auch die Kamera führt nicht vor. Die Pointe sitzt an der richtigen Stelle. Oder besser die Pointen. Die Dramaturgie stimmt."

Sind wir alle vielleicht Klaus?

Graudus: „In jedem steckt ein kleiner Klaus. Klaustrophobie!"

Können Sie eigentlich noch Gabelstapler fahren?

Graudus: „Logo."

Vergrößern So kennen wir „Staplerfahrer Klaus" aus dem Kultfilm von 2000

Über den Film:

„Staplerfahrer Klaus" schildert anschaulich den unkorrekten Umgang mit einem Gabelstapler. Der Kurzfilm ist eine Parodie auf die spießigen Lehrfilme aus den 80er-Jahren, mit denen Berufsgenossenschaften vor Unfällen am Arbeitsplatz warnten. Während dort Verletzungen nur angedeutet werden, zieht Gapelstaplerfahrer Klaus Bersek eine beträchtliche Blutspur hinter sich her. Das Skurrile: Alle Unfallopfer sind bei vollem Bewusstsein.

Der Film von Jörg Wagner und Stefan Prehn wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. 2001 lief er als Wettbewerbsbeitrag auf den Filmfestspielen in Cannes. Konstantin Graudus lebt mit seiner Familie in Hamburg.
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