Unsere Reaktionen auf die Anschläge vom 7. Januar 2015 auf die Charlie Hebdo-Redaktion und den jüdischen Händler in Paris sind hier dokumentiert.
Guten Tag, liebe PublisherInnen,
die Nachricht von dem feigen Anschlag auf das Pariser Satiremagazin "Charlie Hebdo" erschüttert uns zutiefst. Frankreichs Staatschef François Hollande bezeichnet ihn als "Akt des Terrors gegen die Freiheit der Presse". In Gedanken sind wir bei den zwölf getöteten KollegInnen, Polizisten und ihren Familien. Dazu ein Interview mit Titanic Chefredakteur Wolf: deutschlandfunk. Auf ihren Homepages reagierten die deutschen KollegInnen vom Eulenspiegel und der Titanic mit schwarzem Humor. postillon (Meinung) The Independent (Karikatur) welt (mehr Karikaturen) buchreport (Stimmen)
Je suis Charlie. Ich bin Charlie,
Andreas (Andy) Artmann und die KuratorInnen
Publisher der Woche: Frank Tentler "Terroristen bringen für Rassisten die Lügenpresse um."
PS Meine Erkenntnis des Tages: Alternativlos gibt es wirklich! Schreiben, fotografieren, programmieren und zeichnen wir weiter gegen Fanatismus und Hass an.
Editorial und Meldung vom 8. Januar 2015
Guten Tag, liebe PublisherInnen,
zum Anschlag auf Charlie Hebdo hat sich die Terrororganisation Al-Kaida (Artikel) bekannt. Der Satz von Kurt Tucholsky steht: "Was darf die Satire? Alles." Eindrucksvoll ist die Solidarität der Franzosen. Die "Ausgabe der Überlebenden" hat eine Rekordauflage von fünf Millionen und war gestern Abend vergriffen. In der arabischen Welt fand das Blatt kaum positive Reaktionen. Russland verbietet das Zeigen von Titelseiten des Magazins und die Türkei sperrt gerichtlich Webseiten. Und in Deutschland? Wer dachte noch vor kurzem, dass der Zentralrat der Muslime (Home) im Radio "mehr Karikaturen" fordert? Ob der Anschlag auf die Hamburger MoPo im Zusammenhang mit dem Nachdruck von Charlie Hebdo steht, ist vorerst unklar (Artikel). In Dresden finden sich 25.000 PEGIDA-Demonstranten ein, um an die getöteten Kollegen zu erinnern. 18.000 davon skandieren eine Woche zuvor "Lügenpresse" (Artikel) und prägen damit das Unwort des Jahres (Glosse). In ihrer "verzerrten Wahrnehmung" (ARD, Audio) misstrauen sie dem politischen System, den Massenmedien und zeigen sich undemokratisch, weil kompromissunfähig.
Andreas (Andy) Artmann und die KuratorInnen
Nachtrag: Michel Houellebecq zu Charlie Hebdo im tagesspiegel (Interview) und Slavoj Žižek im newstatesman (Englisch)
Frankreich: "Pegida, verschwinde!" Französische KarikaturistInnen wehren sich gegen die Instrumentalisierung ihrer ermordeten Kollegen mit einem Flugblatt: "Pegida, verschwinde!" handelsblatt (Artikel/Karikatur) |
Editorial und Meldung vom 15. Januar 2015
Charlie Hebdo – der ganz normale Wahnsinn
Von 27.000 auf über 200.000 Abonnenten. Jürg Altwegg berichtet von der Angst der Bewerber. Mitarbeiter werden immer noch bedroht. Unterdessen geht die zweite Ausgabe nach dem Anschlag ans Kiosk. faz (Artikel)
Meldung vom 26. Februar 2015
Charlie Hebdo: Zeichner Luz geht
Luz gestaltete nach dem feigen Mordanschlag auf zehn seiner Kollegen und eines Polizisten die Titelseite. Der Cartoonist wollte weiterzeichnen. Aber die Last und die Begehrlichkeiten – hervorgerufen auch durch die millionenfache Solidarität – erwiesen sich als "zu schwer". fr-online (Artikel)
Meldung vom 21. Mai 2015
Nadschi al-Dscherf
Der Chefredakteur der syrischen Zeitschrift Hentah ist einer von 110 getöteten JournalistInnen – eine Todesanzeige auf Facebook. reporter-ohne-grenzen (ROG-Jahresbilanz) Charlie Hebdo plant Sondernummer für den Jahrestag des Anschlags: welt (Artikel)
Meldung vom 31. Dezember 2015
#JesuisCharlie
"Wie Charlie sind wir noch?" fragt die Zeit. Jetzt erscheint eine "Charlie Hebdo"-Doku. Der Titel des Satiremagazins zeigt zum Jahrestag einen mordenden Gott. focus (Grafik)
Meldung vom 6. Januar 2016