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Diese Bilder sollen abschrecken. Sie zeigen die Verlegung von etwa 2000 Strafgefangenen in ein neu eröffnetes »Mega-Gefängnis« in El Salvador.
Die Inszenierung steht im Zeichen des von Staatschef Nayib Bukele ausgerufenen Kampfes gegen Bandenkriminalität. »Das wird ihr neues Haus sein, wo sie jahrzehntelang leben werden; unfähig, der Bevölkerung noch mehr Schaden zuzufügen«, schrieb Bukele am Freitag auf Twitter.
Die Haftanstalt soll für 40.000 Gefangene Platz haben – damit dürfte sie das größte Gefängnis auf den amerikanischen Kontinenten sein. 850 Soldaten und Polizisten sollen das 165 Hektar große Areal bewachen.
Das Parlament von El Salvador verhängte auf Drängen Bukeles vor rund einem Jahr den Ausnahmezustand. Seitdem haben die Behörden in dem Land mehr als 64.000 Verdächtige festgenommen – teilweise auch ohne Haftbefehl.
Die Behörden haben außerdem Zugriff auf die private Kommunikation – und Insassen haben kein Recht auf rechtlichen Beistand.
Menschenrechtsorganisationen zufolge wurden im Zuge des harten Vorgehens auch Unschuldige festgenommen. Dutzende sollen in Polizeigewahrsam gestorben sein.
Unter den Einwohnern El Salvadors aber ist die Politik Bukeles mehrheitlich beliebt – die Menschen sehnen sich offenbar nach mehr Sicherheit und einem Rückgang der grassierenden Bandenkriminalität. Laut eigener Aussage will die Regierung mit ihrem Vorgehen weitermachen. Erst am Montagabend war von 30.000 weiteren Kriminellen die Rede.
(28.02.2023)
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