Im polnischen Dorf Przewodów schlagen Raketen ein, zwei Menschen sterben. Die Bevölkerung in dem Ort an der Grenze zur Ukraine ist fassungslos. Reaktionen im Video.
Lesen Sie hier das Videotranskript
Der Tag danach: Polizeibusse fahren im polnischen Dorf Przewodów an die Stelle, an der am Dienstagabend Raketen einschlugen, nur wenige Kilometer von der Grenze zur Ukraine entfernt. Zwei Menschen starben.
Joanna Magus, Lehrerin
»Der Verstorbene war ein toller Mensch und wollte
immer allen helfen – und das hat er auch gemacht. Man konnte sich immer auf ihn
verlassen. Als ich herausfand, dass ich die beiden kannte…der eine war so alt
wie ich, der andere etwas jünger…das ist ein Grauen, das ist ganz schrecklich.«
Die Explosionen ereigneten sich am Dienstagnachmittag auf dem Gelände eines landwirtschaftlichen Betriebes.
Mateusz Zub, Landwirt
»Ich habe zuerst gedacht, dass ein Ofen explodiert
ist, aber dann zeigte sich, dass eine Rakete eingeschlagen war. Ich bin herz-
und leberkrank. Ich dachte, ich werde ohnmächtig. Mein Gesicht wurde weiß. Als
sie mir sagten, dass die Männer gestorben sind…dachte ich...das hätte ich sein
können. Das hätte ich sein können.«
Der NATO-Staat Polen hat inzwischen seine Streitkräfte in erhöhte Alarmbereitschaft versetzt. Die polnische Regierung ging am Mittwochvormittag aber nicht davon aus, dass es sich um eine vorsätzliche Attacke handelte. Vielmehr sei der Vorfall wahrscheinlich durch eine ukrainische Flugabwehrrakete vom Typ S-300 verursacht worden. Die Ukraine nutzt diese Raketen sowjetischer Bauart zur Abwehr russischer Angriffe.
Jens Stoltenberg, NATO-Generalsekretär
»Aber lassen Sie mich das sagen: Es ist nicht die
Schuld der Ukraine. Russland ist ultimativ dafür verantwortlich, während es
seinen illegalen Krieg gegen die Ukraine weitertreibt.«
Der Vorfall in Przewodów hatte am Dienstag weltweit zu besorgten Reaktionen geführt. Die Ukraine verlangte inzwischen »sofortigen Zugang« zum Explosionsort und forderte eine gemeinsame Untersuchung.
Original