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The Everything Company: Analyse von Amazon

Eine Infografik die zeigt, wie wenig der Online-Riese auf Profite angewiesen ist. Amazon bezieht sein Kapital mehrheitlich von der Börse, seine Aktie ist nach schwachen Anfängen buchstäblich explodiert. 1997 kostete sie 18 Dollar, heute ist sie über 2000 wert, vor kurzem erreichte Amazon einen Börsenwert von 1000 Milliarden Dollar. In einem mittlerweile berühmten Brief an die Anleger erklärte CEO Jeff Bezos 1996, erwartet keine Dividenden, sondern Wachstum. Und der CEO hielt Wort: 1995 betrug der Umsatz Amazons eine Million US-Dollar, 2017 waren es 177,8 Milliarden. Ein Wachstum von 177700 Prozent.

Anders als andere Techfirmen, die klar auf ein Gebiet spezialisiert sind, hat der Online-Händler praktisch keine Grenzen. Die Firma stößt auch immer wieder in neue Felder vor und wendet dabei seine "Flywheel" Philosophie an: günstige Preise bis man unumgänglich ist. Profite zählen erstmal nicht, Geld kriegt man ja woanders her. Was mit Büchern begann ist zu einem Produktsortiment von über 600 Millionen Artikeln angewachsen. Heute reicht es, dass Amazon ankündigt in ein neues Gebiet vorzudringen, um Aktienkurse von etablierten Akteure ins Wanken zu bringen.

Laut Analyst Brian Nowak der Bank Merril-Lynch ist Amazon noch in der Wachstumsphase, er rät dringend zu Aktienkäufen. Er schätzt, dass der Online-Riese gegen 2022-2023 seinen Expansionskurs beendet und dann beginnt, Profite zu ernten. Bis dahin dürfte Amazon mehr als 400 Millarden Dollar Umsatz erreicht haben, vorsichtig geschätzt. Die Gewinnmarge nach Steuern wird dann vermutlich nicht mehr 1,7 % betragen wie heute. Wenn es Anlegerfreundliche 15% wären, würde der Profit bei 60 Milliarden US Dollar liegen.

Auszug aus dem Buch "Understanding Economy" das ich für den US-Verleger The Experiment adaptiert habe. Damit das ursprünglich deutsche Buch (Wirtschaft verstehen, Econ, Th. Ramge, J. Schwochow) mehr US-Bezüge bekommt, sollte ich weitere Infografiken erstellen. Ich entschied mich für Amazon, da es typisch amerikanisch ist und beispielhaft für die Bedeutung des Internets und die Verschmelzung der "Old" mit der "New Economy" steht.