Masematte soll immaterielles Kulturerbe werden. „Warum?", mag man sich fragen. Weil es eine Kulturform ist, die wahrgenommen, geschützt und gepflegt werden muss. Dieser Meinung ist zumindest Marion Lohoff-Börger, die es sich nach jahrelanger Beschäftigung mit der Sprache zur Aufgabe gemacht hat, sie nun in ein lebendiges Denkmal zu verwandeln.
Auf diesem Weg seien jetzt die meisten Hürden genommen, berichtet die Autorin. Erst vor vier Wochen sprang eine der beiden Gutachterinnen ab - eine Alternative musste her. Gar keine so einfache Aufgabe, wie Lohoff-Börger merkte: „Da hätte ich am liebsten für einen kurzen Moment aufgegeben." Letztendlich fand sich eine Doktorandin des germanistischen Instituts der Uni Münster, die nun das Gutachten schreibt. Unterstützt wird sie von einer weiteren jungen Wissenschaftlerin der Universität Potsdam. „Ich bin richtig stolz, zwei so kompetente Frauen gefunden zu haben, die sicher dazu beitragen werden, dass unsere Bewerbung Gewicht bekommt", zeigt sich Lohoff-Börger hoffnungsfroh. Sie selbst kümmere sich momentan darum, die Texte für die Antragsformulare Korrektur zu lesen.
Die vorletzte Hürde auf dem Weg zur Bewerbung bestehe darin, Vereine und Institutionen zu finden, die die Masematte künftig pflegen wollen. Dafür hat der Stadtheimatbund bereits seine Signatur unter den Antrag gesetzt.
Auch die Leiterin des Mühlenhofmuseums, Anne Wieland, war gerne bereit, die Bewerbung zu unterstützen. Im Mühlenhof fanden bereits viele Lesungen auf und über Masematte für Kinder und Erwachsene statt. Das soll auch in Zukunft so bleiben.
Momentan sieht es danach aus, dass die Bewerbung Ende November fristgerecht an das Ministerium für Bildung und Wissenschaft in NRW geschickt werden kann. Und dann heißt es für alle münsterischen Kalinen, Seegers und Kotens: Daumen drücken. Ende April 2022 gibt es Nachricht, ob die Kulturform Masematte in das Verzeichnis aufgenommen wird.
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