Keine Spritzen mehr, stattdessen wieder Rollkoffer. Das Impfzentrum ist dicht, der FMO ist wieder das, was er immer war: ein Flughafen. Der hatte am Mittwoch mit der Ansiedlung einer neuen Airline Neues zu verkünden. Northwings heißt die. Ein Privat-Jet-Airline, mit Sitz in Hamburg und Basis am Flughafen Münster/Osnabrück in Greven. Von dort aus, erzählten die beiden Gründer und Gesellschafter Rene Strothmann und Nicholas John Koch, bietet Northwings Charterflüge zu allen europäischen Destinationen an. „Mobilität", sagte Strothmann, „ist der Treibstoff der Wirtschaft".
FMO-Geschäftsführer Rainer Schwarz wirkte zufrieden. Für ihn ist die Ansiedlung einer Privat-Jet-Gesellschaft eine „logische Konsequenz aus der Corona-Krise". In der sei die Zahl der Passagiere am FMO um verheerende 75 Prozent zurückgegangen, die der Flugbewegungen aber nur um 20 Prozent. Schnell beim Kunden oder Geschäftspartner sein - das galt auch in der Pandemie.
Die ersten Northwings-Zahlen geben ihm recht. Seit drei Wochen ist die Airline am Markt. Und bereits zu 100 Prozent ausgelastet, sagt Strothmann. Im Dezember kommt das zweite Flugzeug: „Wir können es kaum erwarten."
Die Ansiedlung kommt für den Flughafen zu einer günstigen Zeit - sofern es so etwas vor der Corona-Kulisse überhaupt geben kann. In den ersten sechs Monaten dieses Jahres zählte der FMO knapp 20 000 Fluggäste, sagt Sprecher Andrés Heinemann. Am Mittwoch erreichte er die Vorjahreszahl von 232 000.
Im August fertigte der FMO 71 000 Fluggäste ab, im September waren es 70 500 im Oktober werden es rund 80 000 sein. Gemessen am Jahr 2019, als der FMO die Million-Grenze knackte, ist das nicht wirklich üppig. Die Zahl dokumentiert allerdings zweierlei. Die Menschen fliegen wieder. Und sie nutzen dazu auch den FMO.
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