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Mandarin lernen: Darum lohnt es sich!

Lerntipps

Fremdsprachenkenntnisse sind heutzutage ganz selbstverständlich. Neben Englisch, Spanisch und Französisch gewinnt das Chinesische zusehends an Bedeutung, insbesondere das Mandarin. Wir erklären dir, wie du Mandarin lernen kannst und warum es sich lohnt, diese Sprache zu sprechen.

Mandarin lernen: immer beliebter

Englisch oder Französisch kann jeder. Chinesisch lernen ist heute angesagt. Das stimmt tatsächlich: Chinesisch, insbesondere das Hochchinesische Mandarin, wird inzwischen sogar an Schulen unterrichtet und kann auf Lehramt oder als Teil der Sinologie studiert werden. Auch Wirtschaftsunternehmen bieten ihren Mitarbeiter /-innen Chinesischkurse an, um sich international breiter aufzustellen. Wir verraten dir, warum es sich lohnt, Mandarin zu lernen und wie du dabei am besten vorgehst.

Inhaltsverzeichnis Definition

Mandarin ist eine von acht verschiedenen chinesischen Sprachen. Als Hochchinesisch bezeichnet, ist sie die wichtigste von ihnen. Mandarin ist in ganz China verbreitet und mit rund 898 Millionen Sprechern /-innen die Sprache mit den weltweit meisten Muttersprachlern /-innen.

Das Wort "Mandarin" ist kein chinesischer Begriff, sondern hat als westliche Bezeichnung der hohen Staatsbeamten im chinesischen Kaiserreich während der Ming- (1368 -1644) und Qing-Dynastie (1644 - 1911) einen malaiisch-portugiesischen Ursprung. Der chinesische Begriff ist Guānhuà (chinesisch 官話 / 官话), was als "Beamtensprache" übersetzt werden kann.

Darum solltest du Mandarin lernen

Allein die Tatsache, dass Mandarin die meistgesprochene Sprache der Welt ist, ist schon ein gutes Argument, es zu lernen. Denn so weit, wie du denkst, ist China nicht weg. Durch die Globalisierung und Chinas internationale Bedeutung als immer weiter wachsende Wirtschaftsmacht spielt das Land auch hierzulande eine große Rolle. Vor allem, wenn du einen Job in der Wirtschaft anstrebst, ist es daher ein großer Pluspunkt für deine Karriere, wenn du chinesische Sprachkenntnisse vorweisen kannst.

Die Gründe, warum es sich lohnt, Mandarin zu lernen, sind:

Du verbesserst deine Chancen auf dem Arbeitsmarkt. Du hast ein dickes Plus im Lebenslauf. Du hast einen Vorteil in der Wirtschafts- und Geschäftswelt. Du verstehst die meistgesprochene Sprache der Welt. Du erwirbst interkulturelle Kompetenzen. Du zeigst, dass du weltoffen, ehrgeizig und diszipliniert bist. Du erweiterst deinen Horizont. Sprachliche Besonderheiten

Was Mandarin lernen so reizvoll macht, sind seine sprachlichen Besonderheiten, mit denen es sich grundlegend von bei uns gängigen Sprachen wie Englisch, Französisch oder Spanisch unterscheidet. Zu diesen Besonderheiten gehören

Schriftzeichen keine Ähnlichkeiten zwischen Schrift- und Lautsprache Tonhöhe eine übersichtliche Grammatik.

Wenn du also überlegst, Mandarin zu erlernen, mache dir vorher bewusst, dass die Sprache sich in Schrift und Struktur zum Teil sehr von den dir bekannten Sprachen unterscheidet. Mit gängigen Eselsbrücken und Denkmustern wirst du hier nicht weit kommen. Stattdessen wirst du deine Herangehensweise an das Erlernen dieser Sprache wahrscheinlich komplett neu ausrichten müssen. Das sollte dich jedoch nicht abschrecken. Denn auch wenn Mandarin oft als die schwierigste Sprache der Welt bezeichnet wird: Unmöglich zu lernen ist sie nicht. Du musst aber bereit sein, dich auf neue Denkweisen einzulassen und musst konsequent und dauerhaft dabei bleiben.

Schriftzeichen

Wer an die chinesische Sprache denkt, denkt wohl zuallererst an sie: die Schriftzeichen. Die chinesischen Schriftzeichen werden als Hanzi bezeichnet. Von ihnen gibt es über 80.000 Stück. Doch keine Panik: Selbst die Chinesen /-innen verwenden nicht alle davon. Mit 3.500 bis 5.000 Zeichen kommst du im chinesischen Alltag gut zurecht.

Jedes chinesische Zeichen hat seine ganz eigene Bedeutung und entspricht meist einer Silbe. Durch die Zusammensetzung verschiedener Worte entstehen dann bestimmte Bedeutungen. So bedeuten die Zeichen für "groß" und „Mensch" zusammen "Erwachsener". Doch allein mit dem Lernen der Bedeutung ist es nicht getan. Du musst auch die Aussprache der Zeichen lernen sowie ihre Schreibweise. Diese ist genau festgelegt. Du malst also nicht wild ein paar Striche, sondern lernst genau, in welcher Reihenfolge und in welche Richtung du die einzelnen Striche zu einem Zeichen zusammensetzt. Dafür ist es wichtig, dass du auch den Aufbau der Zeichen kennst. Denn nicht alle Zeichen sind gleich aufgebaut. Insgesamt gibt es sechs unterschiedliche Arten für die Bildung chinesischer Schriftzeichen.

Wusstest du, dass...?

... es zwei chinesische Schriften gibt? Neben den traditionellen Zeichen, den sogenannten Langzeichen, wurden nach der Gründung der Volksrepublik China die vereinfachten Kurzzeichen eingeführt. Sie sind in China und Singapur in Gebrauch. In Ländern wie Taiwan, Hongkong und Macau gab es diese Reform nicht.

Keine Ähnlichkeiten zwischen Schrift- und Lautsprache

Wenn du Mandarin lernst, lernst du eigentlich zwei Sprachen: die Schriftsprache und die gesprochene Sprache. Letztere wird als Pinyin bezeichnet. Sie legt fest, wie du die Schriftzeichen, also die einzelnen Silben, aussprechen musst. Bei Pinyin handelt es sich um eine phonetische Umschrift auf der Basis des lateinischen Alphabets. Sie wurde 1957 eingeführt und soll Fremdsprachler /-innen das Chinesischlernen erleichtern.

Tonhöhe

Mandarin ist eine tonale Sprache. Das bedeutet, dass es verschiedene Töne gibt, die die Bedeutung eines Wortes verändern können. Das gilt auch dann, wenn Aussprache und Schreibweise identisch sind.

Mandarin hat vier Haupttöne:

einen hohen, flachen Ton: Hier bleibt die Stimme flach. einen zunehmenden Ton: Hier steigt die Tonhöhe von der unteren bis mittleren Tonlage in die hohe Tonlage, ungefähr so wie bei einer Frage im Deutschen. einen einbrechenden Ton: Die Tonhöhe sinkt aus dem mittleren Niveau nach unten und steigt wieder auf dieses Niveau zurück. einen absteigenden Ton: Hier fällt die Tonhöhe steil nach unten. Die Silbe wird kürzer und mit mehr Affekt artikuliert, ungefähr wie im deutschen Imperativ (z.B. "Lies!" oder "Geh!").

Die unterschiedlichen Tonhöhen zu beherrschen, dauert eine Weile und ist Übungssache. Um richtig Mandarin sprechen zu können, sind die Töne aber essenziell. Betonst du einen Satz falsch, kann eine ganz andere, falsche und missverständliche Bedeutung entstehen.

Übersichtliche Grammatik

Keine Fälle, Artikel oder Konjugationen: In vielen Bereichen ist die chinesische Grammatik sehr viel simpler als zum Beispiel die deutsche. Dafür musst du dich umgewöhnen: Die meisten chinesischen Sätze folgen dem Aufbau Subjekt + Verb + Komplement. Das bedeutet, dass alle notwendigen Ergänzungen an das Verb angehängt werden. Dabei spielt die Reihenfolge der Wörter eine wichtige Rolle bei der Bedeutung.

Mandarin lernen

Willst du Mandarin lernen, musst du nicht lange suchen. Sprachkurse findest du schnell an Volkshochschulen oder Universitäten. Und auch online gibt es inzwischen viele Angebote. Möchtest du dein Wissen vertiefen und dich neben der Sprache auch mit Literatur, Philosophie, Geschichte, Wirtschaft, Politik und Gesellschaft des Landes beschäftigen, hast du die Möglichkeit, Sinologie zu studieren.

Hier kannst du Mandarin lernen:

Sprachkurse an Unis, Volkshochschulen oder Akademien Onlinekurse Apps Sprachreisen Lernen mit einem /-r Tandempartner /-in Voraussetzungen zum Mandarin lernen

Die einzigen Voraussetzungen, die du wirklich brauchst, um Mandarin zu lernen, sind Motivation, Ausdauer und Disziplin. Denn wie bei allen Fremdsprachen gilt: Ohne regelmäßiges Lernen machst du keine Fortschritte.

Methoden

Die beste Methode, um Mandarin zu lernen, ist das Belegen eines Sprachkurse s. Hier lernst du die Sprache von Beginn an, kannst Fragen stellen und bekommst alle nötigen Tipps und Lernhilfen vermittelt, die du im Selbststudium nicht bekommst. Ein Sprachkurs ist also auf jeden Fall empfehlenswert. Damit allein ist es aber nicht getan. Du musst auch selbst regelmäßig lernen, um dir die Sprache anzueignen. Das kannst du mit unterschiedlichen Methoden tun:

Karteikarten anlegen: Der Klassiker zum Vokabeln lernen hilft, den Überblick zu behalten und deinen Wortschatz zu erweitern. Schriftzeichen schreiben: Wenn du Mandarin lernen willst, reicht es nicht, die Schriftzeichen nur zu erkennen. Du musst sie auch richtig schreiben lernen. Radikale lernen: Sie sind die Basis der meisten Schriftzeichen und damit die Basis der chinesischen Schriftsprache. Komplette Sätze lernen: Mit einzelnen Vokabeln kommst du im Chinesischen nicht weit. Chinesische Sprachen sind kontext-basiert, das heißt die Bedeutung erschließt sich aus dem Zusammenhang. Lerne beim Vokabeltraining deshalb vollständige Sätze, so sind die Wörter direkt in einen Kontext eingebettet. Mandarin in deinen Alltag integrieren: Filme, Musik oder Bücher - je mehr du die Sprache in deinen Alltag einbaust, desto mehr verbesserst du dich in Wortschatz, Sprechen, Schreiben, Aussprache und Hörverstehen. Apps und YouTube-Videos nutzen: Im Netz findest du viele Hilfen zum Mandarin lernen. Tandempartner /-in suchen: Suche dir einen Native Speaker. Er oder sie hilft dir beim Sprechen und kann dir wertvolle Tipps geben. Hörverstehen trainieren: Gerade in Hinblick auf die unterschiedlichen Tonhöhen ist das besonders wichtig.

Da Mandarin wahrscheinlich nicht die erste Fremdsprache ist, die du lernst, weißt du wahrscheinlich schon ganz gut, mit welchen Lerntechniken du am besten Vokabeln lernen kannst und welche Eselsbrücken dir helfen. Grundsätzlich lassen diese sich auch auf das Lernen von Mandarin übertragen. Da mit einer neuen Schrift plus deren Aussprache sowie den Tonhöhen noch einige neue Herausforderungen auf dich zukommen, kann es helfen, hier ein bisschen auszuprobieren, wie du am besten lernen und dir am meisten merken kannst.

Wichtige Fragen Ist Mandarin schwer zu lernen?

Wie schwer eine Sprache zu erlernen ist, lässt sich grundsätzlich nicht pauschal beantworten, da immer auch individuelle Faktoren wie Fleiß, Disziplin und das eigene Sprachvermögen eine Rolle spielen. Für deutsche Muttersprachler /-innen ist Mandarin vergleichsweise schwer zu lernen, weil du nicht wie bei anderen Sprachen Gemeinsamkeiten ausmachen und Bezüge herstellen kannst. Lernst du Mandarin, musst du Schriftzeichen und die gesprochene Sprache lernen sowie viele Besonderheiten, etwa die Tonhöhe, die es nur in den chinesischen Sprachen gibt.

Wie am besten Mandarin lernen?

Jede Fremdsprache lernt sich am besten vor Ort. Mandarin wird vor allem in China und Taiwan gesprochen und dort auch für Fremdsprachler /-innen unterrichtet. Vor einem Auslandsaufenthalt empfiehlt es sich jedoch, erstmal einen Sprachkurs zu besuchen, um mit den Basics vertraut zu werden und sich ganz grob verständigen zu können.

Wie lange dauert es, um Chinesisch zu lernen?

Diese Frage lässt sich nicht eindeutig beantworten. Wie lange es dauert, um Chinesisch, oder auch speziell Mandarin zu lernen, hängt von individuellen Faktoren wie deiner Motivation, deinen Lernmethoden und deiner Muttersprache sowie deinen sprachlichen Fähigkeiten im Allgemeinen ab. Auch ob du die Möglichkeit hast, einen Auslandsaufenthalt zu machen, wirkt sich hier aus, da dieser deine Sprachfähigkeiten enorm fördern kann.

Ist es sinnvoll, Chinesisch zu lernen?

Ja, es ist sinnvoll, Chinesisch zu lernen. Nach Englisch sind chinesische Sprachen wie Mandarin weltweit am verbreitetsten. Durch Chinas immer stärker werdende Rolle als Wirtschaftsmacht wird die Sprache auch in vielen Unternehmen immer wichtiger. Auch für deine Karriere können Chinesischkenntnisse von Vorteil sein.

Überblick

Mandarin ist eine von acht chinesischen Sprachen. Weltweit ist Mandarin die am häufigsten gesprochene Sprache. Mandarin besteht aus einer geschriebenen (Hanzi) und einer gesprochenen Sprache (Pinyin). Die chinesischen Schriftzeichen bestehen aus Silben. Ihre Striche setzen sich in einer bestimmten Reihenfolge zusammen. Am besten lernst du Mandarin in einem Sprachkurs. Die dort erworbenen Kenntnisse solltest du dann Zuhause vertiefen.
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