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Lebensmitteltechniker /-in: Alle Infos zum Beruf

Um staatlich geprüfte /-r Lebensmitteltechniker /-in zu werden, musst du eine Weiterbildung absolvieren. | Foto: Anna Stills / Getty Images


Bei der Arbeit mit Lebensmitteln muss einiges beachtet werden: Sie müssen auf ihre Qualität überprüft werden, Produktionsabläufe müssen, ob in der Herstellung oder der Gastronomie, geplant, gesteuert und überwacht werden. Hier kommt der /die Lebensmitteltechniker /-in ins Spiel. Was du über diesen Beruf wissen musst und mit welchen anderen Berufen du ihn nicht verwechseln solltest, haben wir für dich zusammengestellt.

Der Beruf des /-r Lebensmitteltechnikers /-in passt zu dir, wenn?

du naturwissenschaftlich interessiert bist. du bereits eine Ausbildung in der Lebensmittelindustrie abgeschlossen hast. du mindestens ein Jahr Berufserfahrung hast. du verantwortungsvoll und sorgfältig arbeitest. Inhaltsverzeichnis Definition: Das ist ein /-e Lebensmitteltechniker /-in

Staatlich geprüfte /-r Lebensmitteltechniker /-in kannst du dich nennen, wenn du eine Weiterbildung zum /-r Lebensmitteltechniker /-in abgelegt hast. Unterscheiden musst du dabei zwischen staatlich geprüftem /-r Lebensmitteltechniker /-in, Fachkraft für Lebensmitteltechnik und Lebensmitteltechnologe /-in. Diese Berufsbezeichnungen klingen zwar sehr ähnlich, bezeichnen aber drei verschiedene Berufe:

Lebensmitteltechniker /-in ist eine Weiterbildung, die dich für höhere Positionen in der mittleren Managementebene qualifiziert. Voraussetzung ist eine abgeschlossene Berufsausbildung in einem Beruf aus der Lebensmittelindustrie. Fachkraft für Lebensmitteltechnik wirst du durch eine Ausbildung. Darin lernst du alles über Lebensmittel und ihre Inhaltsstoffe sowie die Maschinen, die zur Herstellung und Verarbeitung von Lebensmitteln nötig sind. Lebensmitteltechnologe /-in kannst du dich nennen, wenn du den Ingenieurstudiengang Lebensmitteltechnologie mit einem Bachelor oder einem Master of Engineering abgeschlossen hast. Berufsbild Lebensmitteltechniker /-in

Staatlich geprüfte /-r Lebensmitteltechniker /-in kannst du dich nennen, wenn du die gleichnamige Weiterbildung erfolgreich abgeschlossen hast. Dann gehört es zu deinen Aufgaben, Lebensmittel auf ihre Qualität zu überprüfen. Das bedeutet, dass du zum Beispiel als Lebensmittelkontrolleur /-in für die Qualitätssicherung und die Qualitätskontrolle zuständig bist und entscheidest, ob ein Produkt die nötigen Voraussetzungen erfüllt, um auf den Markt zu kommen. Auch die Kennzeichnung von Lebensmitteln innerhalb des Lebensmittelrechts fällt in deinen Verantwortungsbereich.

Aber auch in der Produktentwicklung kannst du arbeiten, wenn du die Techniker Ausbildung mit Schwerpunkt Lebensmitteltechnik absolviert hast. Ebenso qualifiziert dich die Weiterbildung für die Bereiche F orschung und Entwicklung sowie Personalführung.

Einsatzbereiche

Als Lebensmitteltechniker /-in bieten sich dir vielfältige Einsatzbereiche. Eine Beschäftigung findest typischerweise du in folgenden Branchen:

Produkttechnologie Prozesssteuerung Qualitätssicherung in Betrieben der Fisch-, Fleisch- oder Obst- und Gemüseverarbeitung in industriellen Großbäckereien in Molkereibetrieben in Betrieben der Getränkeindustrie in der industriellen Herstellung von z.B. Süßwaren oder Babynahrung Historische Entwicklung des Berufs

Die Weiterbildung zum /-r staatlich geprüften Lebensmitteltechniker /-in hat ihren historischen Ursprung in den 1970er Jahren, als es einen Fachkräftemangel in den Industriefirmen gab. Deswegen stellte man Leute aus dem Lebensmittelhandwerk, etwa Bäcker, Köche oder Schlachter ein. Zu den Fachkenntnissen im traditionellen Handwerk kamen aber schnell spezielle maschinelle und später auch computergestützte Fähigkeiten hinzu, sodass die Ausbildung geschulter Fachkräfte erforderlich wurde.

Die Weiterbildung zum /-r staatlich geprüften Lebensmitteltechniker /-in setzt vor allem auf technische Fertigkeiten, steht aber nicht bloß Fachkräften für Lebensmitteltechnik offen, sondern, wie zu den Anfängen dieses Berufszweiges, gelernten Fachkräften aus dem gesamten Lebensmittelhandwerk.

Voraussetzungen

Um eine Weiterbildung zum /-r staatlich geprüften Lebensmitteltechniker /-in machen zu können, benötigst du eine abgeschlossene Berufsausbildung in der Lebensmittel- oder Hauswirtschaft und musst mindestens ein Jahr Berufserfahrung gesammelt haben. Hast du eine abgeschlossene Ausbildung zur Fachkraft für Lebensmitteltechnik, kannst du dir bestimmte Leistungen für deine Weiterbildung anrechnen lassen.

Wenn du keine Ausbildung in einer für die Lebensmitteltechniker-Weiterbildung relevanten Branche hast, ist es eventuell trotzdem möglich, dich zum /-r Lebensmitteltechniker /-in weiterbilden zu lassen: Hast du mindestens sieben Jahre eine qualifizierte Tätigkeit in einem der Fachrichtung entsprechenden Beruf ausgeübt, kann das die abgeschlossene Ausbildung ersetzen und als Zugangsvoraussetzung gelten. Allerdings musst du in diesem Fall mindestens die mittlere Reife vorweisen können.

Soft Skills

Um überhaupt eine Weiterbildung zum /-r staatlich geprüften Lebensmitteltechniker /-in machen zu können, musst du Berufserfahrung und Fachkenntnisse mitbringen. Aber auch einige Soft Skills sind für diesen Job wichtig, zum Beispiel

Teamfähigkeit Führungskompetenzen Empathie Verantwortungsbewusstsein und Sorgfalt Bereitschaft zur ständigen Weiterbildung NICE TO KNOW Wusstest du, dass...

... 90 Prozent der staatlich geprüften Lebensmitteltechniker /-innen männlich sind? Wie in vielen technischen Berufen gibt es auch in diesem Bereich noch immer einen Männerüberschuss. Frauen sollte das aber nicht abschrecken, diesen Beruf zu ergreifen. Sie haben sehr gute Berufsaussichten.

Ausbildung

Die Weiterbildung zum /-r staatlich geprüften Lebensmitteltechniker /-in findet in der Regel an einer Techniker-Fachschule statt. Von diesen Fachschulen gibt es in Deutschland mehrere Hundert. Übers Internet kannst du schnell herausfinden, wo die passende Schule in deiner Nähe ist. Die Frage, die du dir bei der Auswahl der Schule vorab stellen solltest, ist, ob du deine Weiterbildung in Vollzeit, Teilzeit oder als Fernstudium absolvieren möchtest.

Weiterbildung in Vollzeit

Entschließt du dich, die Weiterbildung zum /-r staatlich geprüften Lebensmitteltechniker /-in in Vollzeit abzulegen, bedeutet das, dass du wieder den ganzen Tag die Schulbank drücken musst. Arbeiten kannst du während dieser Zeit nicht, die Weiterbildung in Vollzeit ist ein Fulltime-Job, der mit insgesamt mindestens 2.400 Unterrichtseinheiten ungefähr 35 Stunden die Woche in Anspruch nimmt. Die Weiterbildung in Vollzeit zu machen, ist der schnellste Weg, sie auch abzuschließen. In der Regel dauert die Vollzeit-Weiterbildung 24 Monate. An staatlichen Schulen fallen dafür keine Kosten an. Da du zudem nichts verdienst, bist du BAföG berechtigt: Der Staat fördert die Weiterbildung zum /-r Techniker /-in mit dem Meister-BAföG, auch Aufstiegs-BAföG genannt.

Weiterbildung in Teilzeit

Die Weiterbildung kann auch in Teilzeit absolviert werden. Das hat den Vorteil, dass du deine Arbeitszeit lediglich reduzieren, deine Festanstellung für die Dauer der Weiterbildung aber nicht komplett aufgeben musst. Allerdings muss dir bei dieser Variante bewusst sein, dass du einen zusätzlichen Arbeitsaufwand hast. Zwar hast du eher Schluss, Feierabend ist deswegen aber noch nicht. Mit ungefähr 15 Stunden pro Woche musst du bei der Weiterbildung in Teilzeit rechnen. Meistens finden sie abends oder am Wochenende statt. Deinen Abschluss zum /-r staatlich geprüften Lebensmitteltechniker /-in erreichst du so nach drei bis vier Jahren. Inhaltlich gibt es keinen Unterschied zwischen einer Weiterbildung in Teil- oder in Vollzeit.

Fernstudium

Eine weitere Möglichkeit, dich zum /-r Lebensmitteltechniker weiterbilden zu lassen, ist ein Fernstudium. Dieses wird ausschließlich an Privatschulen angeboten und kostet mindestens 150 Euro Schulgeld im Monat. Dafür bist du deutlich flexibler und kannst von zu Hause lernen.

Ausbildungsinhalte

Die Lebensmitteltechniker-Weiterbildung ist anspruchsvoll und kann inhaltlich durchaus mit einem technischen Studium verglichen werden. Insgesamt vermittelt sie dir eine Mischung aus fachspezifischem und fächerübergreifendem Wissen. Das bedeutet, dass du einerseits Unterricht in Deutsch, Englisch und Politik sowie BWL, Kommunikation und Unternehmensführung hast. Andererseits stehen Fächer wie Bio, Chemie, Physik, Maschinen und Verfahrenskunde, Qualitätssicherung- und kontrolle sowie Ernährungslehre und Lebensmitteltechnologie auf deinem Stundenplan. All das vermittelt dir ein breites Wissensspektrum, das du als Experte /-in später brauchst.

Arbeitsalltag

Während die Fachkraft für Lebensmitteltechnik in ihrem Arbeitsalltag vor allem mit der Planung der Produktentwicklung, der Qualitätskontrolle, dem Verpacken von Lebensmitteln sowie der Bedienung und Überwachung der Maschinen zuständig ist, stehen für den /die staatlich geprüfte /-n Lebensmitteltechniker /-in mittlere Managementaufgaben im Fokus. Das bedeutet, du arbeitest nicht nur in der Fertigungshalle, sondern auch im Büro.

Gehalt

Wenn du dich für eine Weiterbildung zum /-r Lebensmitteltechniker /-in entscheidest, bedeutet das nicht nur, dass du wieder zur Schule gehen musst. Auch musst du dich auf Gehaltseinbußen einstellen, denn selbst wenn du die Weiterbildung berufsbegleitend in Teilzeit statt in Vollzeit absolvierst, kannst du nicht mehr voll in deinem Job arbeiten. Aus diesem Grund solltest du dir zuvor gut überlegen, ob so eine Weiterbildung für dich in Frage kommt. Rein finanziell zahlen sich Weiterbildungen in der Regel jedoch meistens aus. Insbesondere die Weiterbildung zum /-r Lebensmitteltechniker / -in macht sich deutlich auf deiner Gehaltsabrechnung bemerkbar. Denn das Techniker Gehalt fällt unabhängig von der Fachrichtung grundsätzlich hoch aus.

Das durchschnittliche Gehalt von Lebensmitteltechniker /-innen liegt bei 48.800 Euro brutto im Jahr. Mit einem Einstiegsgehalt von 38.700 Euro brutto im Jahr gehörst du als Lebensmitteltechniker /-in zwar noch nicht sofort zu den bestbezahlten Berufen. Durch zunehmende Berufserfahrung steigt jedoch dein Gehalt. Schon nach fünf Jahren im Job wartet ein ordentlicher Gehaltssprung auf bis zu 51.900 Euro brutto im Jahr auf dich.

Hierbei handelt es sich um Durchschnittswerte. Neben deiner Berufserfahrung hängt dein Gehalt immer auch von Faktoren wie dem Unternehmen und dem Standort ab. So ist es beispielsweise noch immer so, dass in den westlichen Bundesländern ein höheres Gehalt gezahlt wird als in den östlichen. Laut gehalt.de verdienen staatlich geprüfte Lebensmitteltechniker /-innen in Hessen mit einem Bruttojahresgehalt von 56.771 Euro am meisten. In Mecklenburg-Vorpommern sind sie mit 38.839 Euro brutto im Jahr am schlechtesten bezahlt. Diese Spanne zeigt, wie weit Gehälter abhängig vom Standort auseinandergehen können.

Berufsaussichten

Eine Weiterbildung zum /-r staatlich geprüften Lebensmitteltechniker / -in macht sich auf jeden Fall bezahlt - nicht nur in Sachen Gehalt. Durch die Weiterbildung qualifizierst du dich für Jobs in der mittleren Managementebene. Außerdem hast du die Möglichkeit, ein Studium anzuschließen. Studiengänge, die die Weiterbildung sinnvoll ergänzen und vertiefen, sind zum Beispiel Lebensmitteltechnologie oder Betriebswirtschaftslehre. Die Weiterbildung bietet dir somit berufliche Aufstiegschancen sowie die erneute Möglichkeit auf Weiterbildung in Form eines Studiums. Damit verbessert sie auch deine beruflichen Aussichten enorm und gibt dir gute Perspektiven auf dem Arbeitsmarkt.

Work-Life-Balance

Gerade bei so gut bezahlten Berufen stellt sich die Frage nach der Work-Life-Balance. Als Lebensmitteltechniker / -in kann es sein, dass du im Schichtdienst arbeiten musst. Laut einer Studie der foodjobs GmbH arbeiten 26 Prozent der Lebensmitteltechniker / -innen im Schichtdienst. Wenn das gar nichts für dich ist, kannst du bei der Wahl deines Arbeitgebers darauf achten, dass du keine Schichtarbeit hast. Allerdings liegt die durchschnittliche Wochenarbeitszeit mit 42 Stunden die Woche etwas höher.

Alternative Berufe

Eine Weiterbildung zum /-r staatlich geprüften Techniker kommt nicht in Frage, weil du eher nicht mit Lebensmitteln arbeiten möchtest? Es soll aber trotzdem ein technischer Beruf sein? Vielleicht findest du hier eine interessante Alternative.

Verfahrensmechaniker /-in

Als Verfahrensmechaniker /-in stellst du verschiedene Gegenstände und Objekte für Bauteile her und bist in ganz unterschiedlichen Branchen tätig. So kannst du beispielsweise Metall herstellen oder für die Autoindustrie oder Glasverarbeitung Trinkflaschen anfertigen. Denn typisch für diesen Beruf ist, dass du diverse Rohmaterialien zu bestimmten Produkte verarbeitest.

Feinwerkmechaniker /-in

Wenn du schon immer eine Leidenschaft für Maschinen und Werkzeuge und eine Vorliebe für die filigrane Arbeit an kleinsten Objekten hattest, solltest du dir den Beruf des /-r Feinwerkmechanikers /-in genauer anschauen. Hier besteht deine tägliche Arbeit aus der Fertigung von Maschinen und Geräten.

Zahntechniker /-in

Wenn du medizinisch und naturwissenschaftlich interessiert bist, gerne am Computer arbeitest, aber auch über handwerklich-gestalterisches Geschick verfügst, könnte der Beruf des /-r Zahntechnikers /-in etwas für dich sein. In diesem Job bist du Experte /-in für Implantate, künstliche Gebisse, Zahnersatz und Zahnspangen, designst diese am Computer und fertigst diese passgenau an. Nach deiner Zahntechniker Ausbildung kannst du dich über ein durchschnittliches Zahntechniker Gehalt von 38.000 Euro brutto im Jahr freuen.

Die wichtigsten Fragen zum Beruf des /der Lebensmitteltechnikers /-in Was ist ein /-e Lebensmitteltechniker /-in?

Die Aufgabe, eines /-r staatlich geprüften Lebensmitteltechnikers /-in ist es, Lebensmittel zu prüfen. Dazu untersucht er /sie in biologischen und chemischen Verfahren die Lebensmittel zum Beispiel auf ihre Zusammensetzung oder ihre Inhaltsstoffe. Ziel ist dabei vor allem die Entwicklung neuer Produkte und Produktionsabläufe.

Was verdient ein /-e Lebensmitteltechniker /-in?

Als staatlich geprüfte /-r Lebensmitteltechniker /-in kannst du mit einem durchschnittlichen Bruttojahresgehalt von 48.000 Euro rechnen. Allerdings kannst du schon nach fünf Jahren in diesem Beruf einen ersten Gehaltssprung auf ein überdurchschnittliches Gehalt machen und 51.900 Euro brutto im Jahr verdienen.

Was macht eine Fachkraft für Lebensmitteltechnik?

Fachkraft für Lebensmitteltechnik und Lebensmitteltechniker /-in sind zwei unterschiedliche Berufsbezeichnungen. Während es sich beim /bei der staatlich geprüften Lebensmitteltechniker /-in um eine Weiterbildung handelt, ist Fachkraft für Lebensmitteltechnik ein Ausbildungsberuf, in dem du industriell gefertigte Nahrungsmittel und Getränke nach vorgegebenen Rezepturen und Prozessabläufen herstellst.

Überblick

Lebensmitteltechniker ist eine Weiterbildung, für die du eine abgeschlossene Ausbildung in der Lebensmittelindustrie und mindestens ein Jahr Berufserfahrung haben musst. Die Weiterbildung qualifiziert dich für Positionen im mittleren Management. Das durchschnittliche Gehalt eines /-r Lebensmitteltechnikers /-in liegt bei 48.000 brutto im Jahr. Ab fünfjähriger Berufserfahrung sind überdurchschnittlich hohe Gehälter möglich. Du kannst die Weiterbildung in Vollzeit, berufsbegleitend in Teilzeit oder als Fernstudium absolvieren.
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