Dr. Stefanie Maeck

Psychologie, Wissenschaft, Ideenprozess & Heft-Konzept

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Buch

Doktorarbeit über Ereignis und Narzissmus

Im Verlag Königshausen und Neumann erschien meine Dissertation.

Seit der Frühromantik um 1800 gilt der authentische Ausdruck als das narzisstische Ideal der Literatur, das allerdings bereits bei den Frühromantikern zum Problem wird: Wie lässt sich etwas Einmaliges ausdrücken in einem Medium, das das Singuläre im Käfig einer Kunstgrammatik immer schon löscht und durch Wiederholbarkeit überschreibt? Meine Arbeit bindet diese frühromantische Aporie des Singulären an den modernen philosophischen Ereignisbegriff an, der die gleiche widersprüchliche Emphase auf Präsenz, Anwesenheit und Authentizität erkennen lässt und sucht für dieses literaturhistorische Problem eine systematische Klärung durch die Theorien Heideggers, Adornos, Derridas und Lacans. Schließlich entwickelt die Arbeit eine mimetische Lektüretheorie, die sich auf die Spuren des gelöschten Singulären in der Schrift richtet und auf eine Berührung durch das Unberührbare zielt, die sich im Zwischen von Zeigen und Entziehen, Authentizität und Trug bewegt.