Dörte Nohrden

Freie Journalistin | Texterin | Autorin (Reise, Wissen, Corporate Content), Hamburg

1 Abo und 0 Abonnenten
Artikel

Buhlen, baden und bummeln in Bath

(Foto: Dörte Nohrden)

Mit elegantem Schwung schlägt Kenice Fisher ihren cremefarbenen Fächer auf, hält ihn kokettierend vors Gesicht. „Folge mir", gibt die Museumsmitarbeiterin zu verstehen, ohne einen Laut von sich zu geben. „Heute schreiben sich junge Leute Textnachrichten, damals unterhielt man sich in der Sprache des Fächers", erklärt die waschechte „Bathonian". Damals, damit meint Fisher die georgianische Ära des 18. Jahrhunderts, in der Großbritanniens Könige George II. und III. regierten.

Mit Gesten, einem schnellen oder langsamen Wedeln etwa, gaben die Damen den Gentlemen seinerzeit zu verstehen, ob sie frei oder vergeben, interessiert waren oder jemand anderen liebten. Hielten die Frauen den Fächer ans linke Ohr, verhieß dies nichts Gutes: Ich möchte dich loswerden. Strichen sie ihn aber über die Wange, konnten sich Herren freuen, es bedeutete: Ich liebe dich.

Zweimal im Monat arbeitet Kenice Fisher, pensionierte Krankenschwester, ehrenamtlich im Royal Crescent No. 1 und führt Besucher durch das Museum von Bath....


via Stuttgarter Zeitung u.a.

Zum Original