Dirk Kunde

Technologie-Journalist, Hamburg

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Das schnellste Vertreterauto und der sportlichste VW ID.3

Viel Platz und extrem sportlich – Volkswagens ID.7 Tourer in der GTX-Version

GTI vs. GTX, ID.3 vs. Golf: Volkswagen macht es seinen Kunden mit Fahrzeugbezeichnungen gerade nicht leicht. Nun gibt es zwei neue Versionen.

Auch dem letzten Autofan sollte inzwischen klar sein, dass man mit einem E-Motor sportlicher unterwegs ist. Der Benzinmotor in der kommenden Golf-GTI-Version leistet 195 kW und beschleunigt in 5,9 Sekunden aus dem Stand auf 100 km/h. Der ID.3 GTX Performance schafft das in 5,6 Sekunden mit einem 240 kW starken E-Motor, der übrigens identisch zum E-Motor im ID.7 (APP550) ist.

Aus GTI wird also GTX: Das Akronym GTI (Gran Turismo Injektion) stand in der Verbrenner-Ära für die sportlichen Volkswagen-Modelle, bei den Elektroautos ist es GTX, wobei das X für die Sportlichkeit der Modelle steht.


ID.3 GTX spurtet dem Golf GTI davon

Nur bei der Höchstgeschwindigkeit liegt der Verbrenner noch vorn. Der Golf GTI fährt bis zu 250 km/h. Das würde der Motor im ID.3 GTX auch schaffen, doch die Ingenieure haben bei 200 km/h eine Sperre verhängt. Hier greift die Sorge um den sprunghaft steigenden Energiebedarf. Die angekündigte Reichweite von rund 600 km würde man mit längeren Phasen über 200 km/h nicht ansatzweise schaffen.

Die elektrischen Modelle ID.4 und 5 gibt es bereits seit 2023 als GTX-Versionen. Nun folgt neben dem ID.3 noch der Kombi ID.7 Tourer. Den ID.7 kann man als elektrische Version des Passats sehen. In seiner Kombiversion ist der Passat bei Familien sowie als Dienstwagen extrem beliebt.


Hier hofft Volkswagen auf eine Fortsetzung mit dem ID.7 Tourer GTX, der mit seinem Allradantrieb bis zu 625 km schaffen soll. Langfristig wird es auch von der Schrägheckversion des ID.7 sowie vom ID.Buzz eine GTX-Ausführung geben. Sportlichkeit kommt bei VW-Kunden gut an – und das ist bereits seit 1976 so.


Golf GTI mit Spucknapf

Aktuell feiert man in Wolfsburg 50 Jahre Golf. Als die Bundesrepublik im eigenen Land Fußballweltmeister wurde, kam das kompakte Auto auf den Markt. Bis heute wurden 37 Millionen Stück verkauft. Als kleines Seitenprojekt entwickelten seit 1974 eine Handvoll Ingenieure in Wolfsburg einen Sport-Golf.Der wird 1975 auf der IAA vorgestellt und kommt ein Jahr später als Golf GTI auf den Markt. Mit seinem 81 kW (110 PS) Benzin-Einspritz-Motor bringt er es auf erstaunliche 182 km/h. Das liegt auch an seinem Gewicht. Der Golf GTI wiegt nur 810 kg.

Seine Sportlichkeit unterstreichen die Designer mit schwarzen Radlauf-Verbreiterungen und einer farblich ebenso eingefassten Heckscheibe. Der Kühlergrill bekommt einen roten Rahmen. Innen gibt es Sportsitze mit Karomuster und die Designer setzen auf den Golf-Sport. Auf den Schaltknüppel stecken sie einen Golfball. Die Vertiefung im Lenkrad soll ein Loch auf dem Golfplatz symbolisieren. Doch die Zielgruppe ist wenig Golf-affin und tauft es kurzerhand Spucknapf.

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