Dirk Kunde

Technologie-Journalist, Hamburg

7 Abos und 1 Abonnent
Artikel

VW ID.5 Coupé: Große Schritte Dank Software-Version 3.1

Der VW ID.5 kommt mit einer Coupé-Dachlinie auf den Markt

Erste Testrunde mit dem ID.5 in Österreich: Das SUV-Coupé kommt mit der neuen VW-Softwareversion 3.1 auf den Markt. Die macht einiges besser als bisher.


Das Navi ist verwirrt, als ich mit dem VW ID.5 das Flughafengelände in Salzburg verlasse. Der Kartenausschnitt dreht sich hektisch, springt hin und her. Der blaue Pfeil im Augmented Reality Head-up-Display zeigt kurz nach rechts, also biege ich ab. Nach wenigen Metern stellt sich das als Fehler heraus. Dabei hat der GPS-Sensor freie Sicht zum Himmel und im 12 Zoll großen Display wird LTE-Empfang angezeigt. Es dauert einige Sekunden, bis das Navi die richtige Route nach Scheffau am Wilden Kaiser berechnet hat.


Software im Auto ist eine komplexe Sache und bei Volkswagen läuft es in dieser Kategorie derzeit nicht rund. Das neue E-SUV Coupé wird bereits mit Version 3.1 ausgeliefert. Die meisten ID-Fahrer wären froh, wenn sie Version 3.0 installieren könnten. Dazu müssen rund 200.000 ID.3 und ID.4 in die Werkstatt.


12-Volt-Batterie zu schwach fürs Update

Ein Update auf Version 2.4 ist nur ein Aspekt der Problematik. Mit dieser Version lassen sich später Fernupdates über die Datenverbindung installieren. Wichtig ist bei dem Werkstattbesuch auch der Batterietausch. Die 12-Volt-Batterie ist in der ID-Reihe zu schwach ausgelegt. Das Update auf Version 3.0 dauert rund zwölf Stunden. Während dieser Zeit speist die Hochvoltbatterie keine Energie in die Hilfsbatterie.

Nun werden alle 12-Volt-Batterien auf Herstellerkosten ausgetauscht. Halbleiterkrise und Ukraine-Konflikt sind weitere Probleme, die Volkswagen zusetzen. Die Produktion in Zwickau musste pausieren, weil zu wenig Kabelbäume von Zulieferern aus der Ukraine verfügbar waren. Volkswagen musste erste Besteller der Coupé-Variante vertrösten.


Der ID.5 hat also keinen leichten Start. Dabei wirkt die abfallende Dachlinie auf den Tester gefälliger als beim reinen SUV. Die Form bietet zudem aerodynamische Vorteile (cw-Wert 0,27) und eine Reichweite von bis zu 520 km. Bei der Kopffreiheit der hinten sitzenden Passagiere gehen durch das abfallende Dach im Vergleich gerade mal 1,2 cm verloren.


Bis zu 220 kW Motorleistung

Die Ingenieure haben die Rückbank so positioniert, dass im Kofferraum sechs Liter mehr Volumen (549 l) zur Verfügung stehen als im ID.4. Das ist bemerkenswert. Erst wenn die Rückbank umgeklappt ist, wirkt sich das abfallende Dach negativ aus. Mit 1.561 Litern fällt das Volumen 14 Liter niedriger aus als im ID.4. Leider verzichtet Volkswagen bei allen Versionen auf Stauraum unter der Fronthaube.


Angeboten wird der ID.5 in drei Versionen: Pro, Pro Performance und GTX. Alle drei nutzen einen permanenterregten Synchronmotor im Heck, wobei der Pro Performance mit 150 kW (204 PS) etwas stärker als der Pro mit 128 kW (174 PS) motorisiert ist. Die GTX-Variante verfügt zusätzlich über einen asynchronen E-Motor in der Front. So leistet die stärkste Version zwar 220 kW (299 PS) und 460 Nm, schafft aber nur 490 statt 520 km mit den 77 kWh Energie. Außerdem vergrößert der Frontmotor den Wendekreis von 10,2 auf 11,57 Meter.

Zum Original