Die IAA Mobility bewegt sich zwischen Fachkongress auf dem Messegelände und Publikumsschau in der Innenstadt. „Ein Besuch lohnt sich für alle, die sich für Autos, Fahrräder, E-Scooter und die digitale Zukunft des Verkehrs interessieren", erklärt VDA-Chefin Hildegard Müller.
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Mobilität hat nicht immer vier Räder, Software ist der Treibstoff für neue Mobilitätsangebote, und das Ganze spielt sich quer durch die Stadt ab. Mit diesem frischen Konzept will die IAA Mobility Besucher nach München locken. Im Ausstellerverzeichnis finden sich rund 50 Fahrradhersteller, außerdem Namen wie Qualcomm und IBM, Teamviewer und Huawei. „Natürlich bildet das Automobil den Kern der Messe. Doch geht es darum, wie wir Fahren sicherer, sauberer und digitaler gestalten", sagt Jürgen Mindel, Geschäftsführer des Verbands der Automobilindustrie (VDA).
Regelmäßige IAA-Besucher werden etliche klassische Automarken vermissen, insbesondere aus dem Ausland. Dafür kommen Besucher erstmals mit diversen asiatischen Marken in Kontakt. Dazu zählen Genesis (Hyundai) aus Korea sowie Ora und Wey aus China. Der chinesischer Hersteller XPeng ist mit einem virtuellen Messeauftritt vertreten. Auch das ist eine Neuheit. „Die IAA Mobility wird eine hybride Veranstaltung", so Christine von Breitenbuch von der Messe München. Manche Aussteller und Besucher, vor allem aus dem Ausland, werden ausschließlich digital teilnehmen.
Automarke neben StromanbieterAuf dem Summit und der Conference in den Münchner Messehallen werden laut VDA mehr als 1.000 internationale Unternehmen und Sprecher aus sämtlichen Bereichen der Mobilität sowie der Tech-Branche vertreten sein. Sie werden einen „wegweisenden Überblick über den nachhaltigen und digitalen Fortschritt der Mobilität geben", so Mindel. Das Programm zielt auf die Fachbesucher und verteilt sich auf sechs Messehallen.
Auf dem Messegelände gibt es nicht mehr die dezidierte Hallenbelegung nach Marken oder Ländern. Die Autohersteller verteilen sich vom 7. bis 12. September über den Open Space in der Innenstadt. Damit will sich die IAA einem breiten Publikum öffnen. Auf dem Wittelsbacher Platz etwa stellt Audi neben Siemens aus, und die Seat-Tochter Cupra ist zusammen mit Share Now auf dem Odeonsplatz vertreten. Ford stellt neben IBM, EnBW und Polestar auf dem Königsplatz aus.
Im Hofgarten und auf dem Marstallplatz finden Besucher vor allem Zweirad-Anbieter. Mit 50 Herstellern und 75 Marken ist die IAA Mobility aus dem Stand größer als manche Fahrradmesse. Die Zweiradbranche belegt zudem zwei Hallen der Messe. Am 6. und 7. September findet parallel das World Cycling Forum statt.
Des Weiteren präsentiert sich im Parkhaus West an der Messe die Zukunft des Parkens. Unter dem Titel „Automated Valet Parking" zeigen zehn Unternehmen aus Fahrzeugbau und Technologie eine Anwendung, bei der Autos fahrerlos einen freien Stellplatz im Parkhaus ansteuern.
Zwölf Kilometer TeststreckeDie sogenannte Blue Lane verbindet das Messegelände in Riem mit den Veranstaltungsorten in der Innenstadt (Open Space). Zur „blauen Spur" zählen der öffentliche Nahverkehr mit der U2 sowie eine Strecke für Mikromobilität und eine Umweltspur auf der A94 (Road).
Besucher können die zwölf Kilometer mit Testautos absolvieren. Die speziell eingerichtete Umweltspur darf von jedem Elektroauto, Plug-in-Hybrid sowie Pkw mit mindestens drei Insassen benutzt werden, nicht nur von Messebesuchern. Auch die Blue Lane Micromobility ist frei für sämtliche Rad- und Scooter-Fahrer.
Testfahrten in Autos buchen Besucher über die IAA-Mobility-App. Hier findet man auch das komplette Programm, inklusive einem Wegweiser für die Conference, aktuellen Nachrichten sowie Lageplänen. Wer an einem fachlichen Austausch interessiert ist, kann in der App Themengebiete festlegen, zu denen ein Algorithmus gleichgesinnte Besucher vorschlägt. Das sogenannte Matchmaking funktioniert quasi wie eine Dating-App.
Maskenpflicht und 3G-PrinzipWas auch nach der IAA Mobility bleibt: 5G-Mobilfunk und einer der größten HPC-Ladeparks. Die Telekom, Vodafone und O2 starten zu Messebeginn ein öffentliches 5G-Netz in München. Es soll zeigen, wie der Mobilfunkstandard bei Mobilitätsanwendungen eingesetzt werden kann. Die schnellere Datenverbindung funkt natürlich auch nach der IAA Mobility weiter.
EnBW geht in Unterhaching mit einem „Flagship HyperHub" ans Netz: Auf einem Supermarktplatz, unweit der A995, stehen 20 HPC-Ladepunkte mit bis zu 300 kW Ladeleistung.
Für das Messegelände und die Besucher-Testfahrten gelten die 3G-Corona-Regeln. Es braucht einen tagesaktuellen negativen Test, ein Genesungsdokument oder eine vollständige Impfbescheinigung. Neben den Abstandsregeln gilt eine Maskenpflicht.
Weil erstmals ein wesentlicher Teil der IAA mit Präsentationen, Diskussionsforen und Konzerten mitten in der Münchner Innenstadt stattfindet, rechnet Jürgen Mindel letztlich mit mehr Besuchern als auf klassischen Messen. Bundeskanzlerin Angela Merkel eröffnet die IAA Mobility am 7. September in München. Tickets gibt es auf der Website www.iaa.de. ‹
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