Dirk Kunde

Technologie-Journalist, Hamburg

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Byton zeigt die Produktionsversion des M-Byte

M-Byte von Byton

Byton präsentiert auf der Internationalen Automobilausstellung (IAA) in Frankfurt die Produktionsversion seines SUV M-Byte. Es ist das erste Elektroauto des chinesischen Startups unter deutscher Führung. "Wir wollen zeigen, dass wir in Sachen Sicherheit und Qualität mit den Premiummarken mithalten. Beim Thema Konnektivität haben wir klar die Nase vorn", sagte Daniel Kirchert im Gespräch mit Golem.de. Der elektrische Fünfsitzer wurde innerhalb von drei Jahren seit Unternehmensgründung entwickelt. Verkaufsstart ist Mitte 2020 in China und ab 2021 in Europa und den USA.

Dafür liegen bereits rund 50.000 Reservierungen vor, davon rund 20.000 aus Europa. Neben Nio dürfte Byton die bekannteste chinesische Neugründung mit internationalen Ambitionen sein. Byton betreibt sein Designzentrum in München und entwickelt die Software in Santa Clara im Silicon Valley. Zentrale und Fertigung entstanden in den vergangenen 18 Monaten in Nanjing. Die Hauptstadt der Provinz Jiangsu liegt 300 Kilometer westlich von Schanghai.

M-Byte mit bis zu 435 km Reichweite

Der M-Byte wird mit den Akkuvarianten 72 und 95 kWh angeboten. Laut Technikchef David Twohig sind dies nutzbare Kapazitäten. Damit seien 360 beziehungsweise 435 km Reichweite nach WLTP möglich. Rechnerisch liegt der Verbrauch bei 20 beziehungsweise 21,8 kWh pro 100 km. Die Einstiegsvariante nutzt einen Heckmotor mit 200 kW Leistung. Diese Variante steht mit beiden Akkugrößen zur Auswahl.


Die Allradvariante liefert 300 kW Leistung und beschleunigt in 5,5 Sekunden von 0 auf 100 km/h. Geladen wird mit bis zu 150 kW Gleichstrom oder 11 kW oder optional 22 kW Wechselstrom.

"Wir haben uns für Komfort entschieden"

trappe | hr-kommunikation | Peter Trappe, Schorndorf Haufe Group, Freiburg

Der Wagen wiegt, je nach Motor- und Batteriegröße, 2.315 bis 2.600 kg. Mit seinen Maßen (4,87 m Länge, 2,19 m Breite, 1,66 m Höhe), Gewicht, Höchstgeschwindigkeit (190 km/h) liegt er dicht am Audi E-Tron 55 quattro. Der startet allerdings bei 80.000 Euro. Die einmotorige Version des M-Byte beginnt bei 54.000 Euro. Was die Allradvariante kostet, wurde nicht kommuniziert.

"Ein Elektroauto zu konstruieren, ist einfach", sagte Technikchef Twohig im Gespräch mit Golem. Gemeint sind der tiefe Schwerpunkt und spurtstarke Elektromotoren. Doch warnte er seine Ingenieure vor dem, was er "Falscher-Sportwagen-Falle" nennt. Setzt man zu sehr auf sportliche Fahrdynamik bei der Aufhängung, beginne der Wagen zu schaukeln, wenn man mit geringer Geschwindigkeit über unebene Straßen rollt. "Es ist ein Kompromiss zwischen Sportlichkeit und Komfort. Wir haben uns für Komfort entschieden", sagt Twohig.

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