(db finanzwelt 2023-09-16) Die DFV Deutsche Familienversicherung AG (WKN A2NBVD) hatte mit einem Zwischenbericht erstmals die neuen IFRS-Standards 17 und 9 für Versicherungsunternehmen umgesetzt. Am deutlichsten zeigen sich die Änderungen im Finanzergebnis, weil nicht realisierte Marktwertschwankungen von bestimmten Papieren aus dem freien Vermögen nun direkt durch die Gewinn- und Verlustrechnung laufen und nicht im Eigenkapital gepuffert werden. Die Konsequenz ist eine erheblich höhere Volatilität im Finanzergebnis, die aber mit der operativen Entwicklung im Versicherungsbereich nicht immer im Einklang steht.
So konnte das versicherungstechnische Ergebnis der Deutschen Familienversicherung im ersten Quartal 2023 zwar um 39 Prozent auf 2,4 Mio. Euro ansteigen. Gleichwohl sorgte das von 1,5 auf 0,3 Millionen Euro eingeknickte Finanzergebnis dafür, dass der Gewinn vor Steuern damals per Saldo von 2,3 auf 1,8 Mio. Euro zurückgefallen war. Darunter leidet das Papier unter Analysten etwas.
CFO Karsten Paetzmann blieb jedoch am Jahresstart ganz cool und bestätigt da schon die bisherige Prognose für das Gesamtjahr: „Wir liegen gut im Ziel."
Die Schaden-Kosten-Quote (Combined Ratio) bewegte sich mit 95 Prozent zum Auftaktquartal 2023 weiter im grünen Bereich und signalisierte, dass der Versicherer im Versicherungsgeschäft als das Kerngeschäft Gewinne gemacht hatte. Das Ziel der DFV bleibt: Neugeschäft möglichst günstig zu akquirieren und darüber hinaus auskömmlich zu kalkulieren.
„Prozessautomatisierung bleibt eine Kernaufgabe in unserem Haus", betonte Finanzvorstand Karsten Paetzmann bereits nach dem 1. Quartal 2023.
Nächster öffentlich wichtiger Termin des Sponsors des Bundesligisten Eintracht Frankfurt war die Hauptversammlung (HV) am 24. Mai 2023 unweit des Frankfurter Firmensitzes im spanischen Kulturinstitut Instituto Cervantes.
CEO und Gründer Stefan Knoll gab dort einen guten Einblick in das Unternehmen. Normalerweise sollte auch der Aktienkurs der DFV Deutsche Familienversicherung sich erholen können. Der aktuelle Börsenwert von gut 116 Millionen Euro spiegelt die zunehmende Profitabilität sowie die vielen operativen Veränderungen jedenfalls nur unzureichend wider, selbst wenn es eben noch ein paar Jahr dauern wird, bis auch die DFV mit einem Dividendenabschlag nach der HV gehandelt wird. „Ich beabsichtige profitabel zu bleiben und will ab 2027 dividendenfähig werden", verspricht CEO Knoll.
Die DFV Deutsche Familienversicherung ist zwar nicht der Marktführer Allianz aber immer ein sehr gutes Investment. Der aktuelle Kurs Mitte September 2023 unter 7,50 Euro deutet auf einen klaren Kauf hin. Der Wert wird an den Börsen Frankfurt und Stuttgart gehandelt.
Die Aktie von Wüstenrot & Württembergische AG (WKN 805100) entwickelt sich in 2023 ganz gut und ist mit 15 Euro ein Kauf - allerdings gilt die W&W-Aktie als nicht sehr volatil - dieses Jahr hat sie doch etwas Fantasie.
Dietmar Braun, freier Fachjournalist (DFJV)
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