Dietmar Braun

Fachjournalist, Hochschuldozent, Heilbronn

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Wertschätze Schweine und Kaninchen

Wertschätze haben viel mit Wertschätzung von Nachhaltigkeit zu tun. Der Discounter Kaufland warnt vor dem Zwang zu niedrigen Standards der EU-Politik beim Tierwohl für Nutztiere und Landwirtschaft.


(db) Die Schwarz-Gruppe will in den Märkten von Kaufland mehr Fleisch als Eigenmarke in dem nachhaltigen Programm „Wertschätze" anbieten. Die künftige Landwirtschafts-Politik in Europa verhindere regionale und mittelständische Kooperation von Handel und Nutztierhaltung die sich am Tierwohl orientiert. Eine Gesetzgebung welche die Massentierhaltung und Großbetriebe bevorteile, verhindere die verantwortungsvollen und nachhaltigen Initiativen von Handel und den regionale Landwirten.

Wertschätze für die Küche


Kaufland entwickelt mit kleinen und mittelständischen Unternehmen innovative Konzepte, von denen beide Seiten profitieren. So hat Kaufland das nachhaltige Programm „Wertschätze" für das Fleisch seiner Eigenmarke gestartet. Die hier eingehaltenen Standards seien bewusst höher als bei konventionellen Fleischerzeugnissen und haben den Anspruch, die Tierhaltung für die Nutztiere ursprünglicher und nachhaltiger zu gestalten.


Der Agrarausschuss des Europäischen Parlaments hat für ein Verbot von Tierwohl- und Umweltschutzstandards gestimmt. Handelsunternehmen soll es künftig nicht mehr gestattet sein, von ihren Lieferanten Standards zu verlangen, die deutlich über das gesetzliche Mindestmaß hinausgehen. Das EU-Parlament wird Ende Oktober 2018 über das geplante EU-Verbot entscheiden. Im Rahmen des Kommissionsberichts „Unlautere Handelspraktiken in den Geschäftsbeziehungen zwischen Unternehmen in der Lebensmittelversorgungskette" werden besser Standards als die Vorgaben eingeschränkt.


Kaufland für Tierwohl und Umweltschutz

Als verantwortungsbewusstes Unternehmen richtet Kaufland sein Sortiment seit Jahren an den Ansprüchen für Tierwohl und Umweltschutz aus. Im Fokus steht die vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den Produzenten.


„Wir sind überzeugt, dass es notwendig ist, das Tierwohl in der konventionellen Landwirtschaft zu verbessern. Die EU-Initiative würde Innovationsprojekte unterbinden und eine nachhaltige Entwicklung in der konventionellen Landwirtschaft schwächen. Sollte dieses Verbot umgesetzt werden, wäre das beim Tierschutz ein Schritt in die falsche Richtung", warnt Frank Hirnschal, Vorstand Einkauf von Kaufland.


Ein Beispiel für eine erfolgreiche Umsetzung innovativer Tierwohlprojekte ist die langjährige Kooperation mit dem Erzeuger „Bauer Kaninchen". In den vergangenen Jahren wurde durch die Einführung der Bodenhaltung für Kaninchen und die konsequente Aus-Listung von Kaninchen aus Käfighaltung bei Kaufland viel bewegt. Aus der gemeinsamen Initiative von Kaufland und der Firma Bauer entwickelte sich ein neuer europaweiter Standard in der Bodenhaltung von Nutztieren.


Schwein gehabt - Tierwohl lohnt sich

Nutztiere die in einer am Tierwohl orientierten Landwirtschaft leben haben nicht nur bei ihrer Aufzucht „Schwein gehabt", auch das später gewonnene Fleisch erweist sich aufgrund der natürlichen und nachhaltigen Haltung in gesünderer Qualität. Das hat zwar seinen Preis, aber diese Investition in Nahrung und die Haltung von Nutztieren lohnt sich für Mensch und Tier.


Dietmar Braun (db)


Schwarz-Gruppe (Marken Lidl und Kaufland)

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