Viele Entwickler arbeiten mit lizenzierten Inhalten, mit echten Marken und Produkten, die ihre Spielewelten authentischer machen sollen. Für Rennspieler etwa ist das ein alter Hut, sie brausen seit Jahren in mal mehr, mal weniger realistisch nachgebauten BMWs, Audis, Lamborghinis & Co. über den Asphalt. Auch bei Fußballsimulationen ist die Rechterangelei Standard, beim jährlichen Duell zwischen FIFA und Pro Evolution Soccer spielen Originalvereine und -kicker für viele Käufer eine nicht unerhebliche Rolle. In Electronic Arts' konsolenexklusiver Skate-Serie wiederum ließen sich die Protagonisten markengetreu einkleiden.
Allerdings werden eben nicht nur Autos, Fußballspieler und Klamotten lizenziert, sondern auch Rüstungsmaterial. Entwickler binden originalgetreue Nachbauten realer Waffen in ihre Spiele ein - vor allem in Multiplayer-Shooter, in denen es ja stets besonders viele freischaltbare Gewehrmodelle geben soll. Nun lassen Entwickler und Lizenzgeber sowieso selten in die Vertragskarten schauen, bei Waffen halten sie sich aber besonders zugeknöpft. Wir wollen trotzdem etwas Licht ins Lizenzdunkel bringen.
Selbst Entwickler, die sonst gerne drauflos plaudern, geben sich betont einsilbig, wenn es um Waffenlizenzen geht. Michael Schulze von Glaßer weist in seinem Buch "Das virtuelle Schlachtfeld - Spielehersteller, Militär und Rüstungsindustrie" allerdings darauf hin, dass Spielehersteller sehr wohl mit Waffenfirmen kooperieren.