David Torcasso

Journalist/Editor, Berlin/Zürich

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Falcon Heavy fliegt ins All, Swissloop nach Los Angeles

Ein Mitglied des Swissloop-Teams mit einem Modell der Transportkapsel: Das Team hat sich für die dritte Runde des Wettbewerbs von SpaceX unter Elon Musk qualifiziert.

Swissloop hat sich fürs Finale des «Hyperloop»-Wettbewerbs von SpaceX qualifiziert. Ob sie gewinnen oder nicht – weitermachen will das ETH-Team auf jeden Fall.


Die Studenten des ETH-Teams von Swissloop haben sich erneut für die dritte und letzte «Hyperloop Pod Competition» von SpaceX in Los Angeles qualifiziert. Das gab das Team auf Twitter bekannt. In Anlehnung an den Start der Rakete von SpaceX am Dienstag schrieben die Swissloop-Initianten auf Social Media: «Falcon Heavy ist flying to space, Swissloop is flying to LA!»

Ab in die Röhre

«Hyperloop» ist ein weiteres Projekt von SpaceX und Tesla-Gründer Elon Musk. Dem Silicon Valley-Tausendsassa schwebt eine Zukunft vor, in der wir mit Transportkapseln durch eine Röhre flitzen und damit rasch grosse Distanzen zurücklegen können. Die Kapseln können aber auch für den Gütertransport verwendet werden. 

Um dieser Vision näher zu kommen, hat Musk den «Hyperloop»-Wettbewerb ins Leben gerufen und Studenten zur Präsentation von innovativen Lösungen auf das Gelände des Raumfahrtunternehmens SpaceX bei Los Angeles eingeladen.  

Bereits vor einem Jahr haben die ETH-Studenten an der zweiten Durchführung des Wettbewerbs teilgenommen und damals den dritten Platz belegt. Gewonnen hatte im August 2017 schliesslich Team der TU München. Das Team Swissloop mit Vertretern trat damals kam mit der fast vier Meter grossen Highend-Kapsel mit dem Namen «Escher» an. Nun findet die «Hyperloop Pod Competition» dieses Jahr im August bereits zum dritten Mal statt.

Vorerst letzte Durchführung

Das Team der ETH hat sich nun wiederum für das Final auf dem SpaceX-Gelände in Hawthornein Los Angeles im Sommer qualifiziert. Es wird voraussichtlich der letzte Wettbewerb von SpaceX sein. Neben dem Team der ETH, das sich auch noch aus Mitgliedern von anderen Schweizer Hochschulen zusammensetzt, noch 20 weitere Mannschaften aus Hochschulen der ganzen Welt mit dabei. 

«Wir freuen uns sehr über die erneute Teilnahme», sagt Cassandra Hänggi, die bei Swissloopfür die Kommunikation zunständig ist. Für die Teilnahme im Sommer bringen die Entwickler einen neuen «Pod» mit nach Los Angeles. «Dieser funktioniert nicht wie letztes Jahr mit einem Kaltgasantrieb, sondern mit einem Elektroantrieb», verrät Hänggi. Ganz im Sinne von Elon Musk also. 

Cassandra Hänggi ist bei «Swissloop» für Kommunikation zuständig.

Wollen als Startup weitermachen

Die diesjährige «Competition» sei aber unabhängig von der letzten Ausgabe und baut wieder auf einer neuen Bewertung der teilnehmenden Teams auf, sagt Hänggi. Es sei aber die dritte und wahrscheinlich vorerst letzte Durchführung.


Hänggi rechnet sich gute Chancen aus für ihr Team aus: «Die Schweizer Präzision hat die Leute von SpaceX überzeugt», sagt Hänggi. Sie hätten sehr detailliert gearbeitet, das hätte ihnen gefallen. Inzwischen hat Swissloop das Team von rund 50 auf 15 Personen verkleinert, um die Aufgabenteilung effizienter zu gestalten, so Hänggi. 


Ob das Finale im Sommer die letzte Gelegenheit sein wird, Elon Musk die Hand zu schütteln? Unabhängig davon, ob Swissloop gewinnt oder nicht, möchten die Studenten in jedem Fall weitermachen: «Für uns ist es nach dieser Competition keinesfalls das Ende unseres Projekts», sagt Hänggi. Die Studenten wollen Swissloop nach dem erfolgreichen Start gerne als Startup oder Verein weiterführen und hätten bereits Gespräche mit möglichen Partnern und Sponsoren aufgenommen. 

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