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Gemeinsam wird es billiger

Gemeinsam geht vieles leichter, das gilt auch für das Einkaufen. Wer große Mengen bestellt, bekommt oft Rabatte. Das Prinzip ist bekannt, zum Beispiel von Privatmenschen, die sich zu FoodCoops zusammentun, um Mindestbestellmengen bei Großhändler zu erreichen oder durch Sammelbestellungen Preisvergünstigungen bei Versandhäusern zu erzielen. Umso überraschter waren Benedikt Boll und Mario Kümmel als sie - selbst im gemeinnützigen Bereich beruflich tätig - feststellten, dass es sowas in diesem Bereich noch nicht gab. „Wenn jeder einzeln verhandeln muss, kostet das Geld und Zeit. Beides ist aber doch wesentlich besser in den eigentlichen Zweck der Organisation investiert", sagt Boll. Um die Beschaffungssituation gerade auch für kleine Nonprofit-Unternehmungen zu verbessern, gründeten die beiden die prononpro UG mit Sitz in Freiburg und entwickelten die Internet-Plattform ekoneo.de.

Die Seite, die nun seit knapp vier Monaten am Netz ist, bietet gemeinnützigen Organisationen die Möglichkeit, zahlreiche Waren und Dienstleistungen deutlich vergünstigt einzukaufen. Unter den bislang knapp über 40 Partnerunternehmen finden sich zum Beispiel der Ökostromanbieter Lichtblick, der Computerhersteller Dell, der Schäfer Shop mit einem Angebot für Büro-Artikel und die GLS Bank.

Einer verhandelt, alle profitieren

Der Einkauf funktioniert nach dem Prinzip „einer für alle": die Nachlässe verhandelt ekoneo im Namen aller angemeldeten Nutzer und bündelt so deren Nachfrage. Die Nutzung ist für die Nonprofit-Organisationen kostenfrei - sie müssen lediglich ihre Gemeinnützigkeit durch einen Upload ihre Freistellungsbescheid vom Finanzamt nachweisen. Knapp 3.000 Anmeldungen kann das Portal nach nur vier Monaten verzeichnen, so Boll.

Die teilnehmenden Unternehmen zahlen wahlweise eine kleine Gebühr oder einen Provisionsbetrag von den verkauften Waren. Eine Investition die sich aus Sicht der Gründer auszahlt: die Teilnahme sei ein sehr einfacher und vergleichsweise kostengünstiger Weg sich gesellschaftlich zu engagieren und CSR- und Gemeinwohlbilanzen zu verbessern. Und das ohne neue Projekte anzustoßen - und zwar über den Verkauf ihrer eigenen Produkte und Dienstleistungen an neugewonnene Kunden.

Gewinne werden wieder an Nonprofits ausgeschüttet

„So ergibt sich ein positiver Kreislauf", meint Boll. Komme dieser erst so richtig in Schwung, werde er sich selbst beschleunigen und zu stetigen wachsenden Vorteilen aller Beteiligten führen, hoffen die beiden Gründer. Dazu gehört, dass Ekoneo selbst als nicht-gewinnorientiertes Unternehmen agiert. „Alle Gewinne abzüglich der Betriebs- und Lohnkosten werden vollständig an gemeinnützige Organisationen ausgeschüttet", sagt Boll. Wer profitiert, bestimmt die Ekoneo-Gemeinschaft - ein Konzept, bei dem auch in diesem Bereich wieder alle gewinnen können.

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