Daniel Wimmer

Sportjournalist | Kommentator, Landshut

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Können die Falken die Eislöwen ärgern?

Janick Schwendener im Tor der Dresdner Eislöwen war in der Hauptrunde ein sicherer Rückhalt. (Foto: dpa/picture alliance/Kessler-Sportfotografie)

Auf dem Papier steht im Viertelfinale der DEL2 zwischen den Dresdner Eislöwen und den Heilbronner Falken ein ungleiches Duell an. Die einen hätten um ein Haar die Hauptrunde auf dem ersten Platz beendet, die anderen konnten sich erst über die Pre-Playoffs noch für das Viertelfinale qualifizieren. So einfach und eindeutig die Ausgangslage zu sein scheint, ist diese Angelegenheit - wie so oft - natürlich nicht.

Bevor die Serie am Mittwoch startet, ist in Dresden eine Kuh schon vom Eis: Andreas Brockmann wird auch im kommenden Jahr an der Bande der Eislöwen stehen und damit in seine dritte Saison in der sächsischen Landeshauptstadt gehen. In der aktuellen Spielzeit wurde Brockmann als Trainer des Jahres ausgezeichnet.

Im Sommer gab es in Dresden den großen Umbruch, gleich 18 Neuzugänge wurden vermeldet. Nach kurzem Stotterstart kam das neuformierte Team von Brockmann so richtig in Schwung und wurde erst am letzten Spieltag nach der Niederlage in Kassel noch von den Löwen Frankfurt vom Platz an der Sonne verdrängt. Am Ende stand Rang zwei nach der Hauptrunde und starker Schnitt von über zwei Zählern pro Partie - dazu stellen die Eislöwen die zweitbeste Offensive, die zweitbeste Defensive und mit Jordan Knackstedt den zweitbesten Scorer der Liga. Im Viertelfinale warten jetzt die Heilbronner Falken.

Die Unterländer sind schon eine Woche im Playoff-Modus. In den Pre-Playoffs setzte sich die Truppe von Jason Morgan in einer knappen Serie gegen den EV Landshut am Sonntag im entscheidenden dritten Spiel mit 2:1 durch. Die Leistung der Falken schwankte dabei ein wenig von Spiel zu Spiel. Im ersten Aufeinandertreffen kam viel zu wenig von Morrison, Lautenschlager und Co. - ab Spiel zwei wirkte Heilbronn konzentrierter und löste so das Ticket für das Viertelfinale. Gegen die Eislöwen muss ab Spiel eins alles zusammenpassen.

Das zeigt auch der direkte Vergleich in der Hauptrunde. Zu Beginn am dritten Spieltag wurde Dresden beim 0:4 kalt erwischt. Die anderen drei Duelle gingen alle an die Eislöwen, die nicht nur in der Offensive mit Knackstedt einen überragenden Mann in ihren Reihen haben, sondern mit Jannik Schwendener auch zwischen den Pfosten einen der besten seiner Art zwischen den Pfosten stehen haben - 92% Fangquote und sechs Shutouts (Ligabestwert) sprechen für sich.

Weiten wir das Zahlenspiel auf die Special Teams aus: Mit starken 87,4% stellen die Eislöwen das zweitbeste Unterzahlspiel der Liga, Heilbronn liegt hierbei im Mittelfeld. Im Powerplay haben beide Teams starke Quoten - Dresden an die 20 und die Falken sogar über 20%. Vor allem in den Pre-Playoffs gegen Landshut funktionierten die Überzahlformationen von Jason Morgan hervorragend. In den letzten beiden Spielen der Serie erzielte Heilbronn vier Tore mit einem Mann mehr auf dem Eis.

Es wird stark vom Auftritt der Heilbronner Falken abhängen, wie spannend diese Serie werden kann. Wenn die Unterländer die Dresdner Offensive um Knackstedt, Andres, Porsberger und Co. einigermaßen in den Griff bekommen und das Gesicht zeigen, das gegen Ende der Hauptrunde zu neun Siegen in Folge führte, ist auf jeden Fall etwas drin. Die Eislöwen haben ihrerseits die ganze Saison über gezeigt, was in ihnen steckt. Wenn die Mannen von Andreas Brockmann das auch in den Playoffs konsequent aufs Eis bringen, sind sie über sieben Spiele nur sehr schwer zu schlagen.

Hockeyweb-Prognose: Dresden setzt sich in sechs Spielen durch

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